Hattingen. Eine Wanderbaumallee soll die Menschen in Hattingen zusammenbringen. Zwölf Sitzgruppen laden auf Plätzen zum Verweilen ein. So läuft die Aktion.

Der Prototyp beim Pressetermin ist noch mit einem Apfelbaum bestückt. Wenn die zwölf Wanderbäume am 21. August auf die Reise gehen, werden es Zierkirschen und Schwarzerlen sein. Für Aufsehen ist gesorgt – unabhängig von der Baumsorte.

Die Idee zur Wanderbaumallee ist im Rahmen der Planungen zur Reihe „Nette Samstage“ entstanden. Der Blankensteiner Unternehmer Uli Wilkes, Stadtmarketing-Geschäftsführer Georg Hartmann und Nils Rotterdam von der Ideenschmiede haben das Grundkonzept besprochen. Und Thomas Schröder setzt es nun um.

Die blühenden Gefährte können von Stangen gezogen werden

Von Bürgern für Bürger soll die Baumwanderung in Hattingen in Bewegung kommen. Aus Holzplatten hat die Ideenschmiede zum Selbstkostenpreis zwölf rechteckige Sitzgruppen gebaut und auf jeweils eine Radachse gesetzt. Mittendrin: die Bäume. Die blühenden Gefährte können dann von Stangen gezogen werden.

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Am Samstag, 21. August, geht es los. Von der Ideenschmiede im Gewerbe- und Landschaftspark startet die rollende Baumallee zum ersten Einsatzort: Steinhagen. Schon der Umzug soll ein polterndes Ereignis werden.

Händler sorgen für ein kleines Rahmenprogramm

Projektleiter Thomas Schröder sucht für die Aktion noch Helferinnen und Helfer, die nicht nur Spaß an der Sache haben, sondern dabei auch ins Gespräch kommen sollen. „Wir wollen die Menschen wieder zusammenbringen. Gerade nach der Corona-Narkose sehnen wir uns doch alle wieder nach Austausch und Gemeinsamkeit“, sagt Schröder.

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Auf dem Platz im Schatten des Steinhagentores bleiben die zwölf rollenden Sitzgruppen mit ihren Kirschen und Erlen zwei Wochen stehen – und laden zum Verweilen ein. Die umliegenden Händler und Gastronomen machen mit und „bespielen“ das Projekt mit einem kleinen Rahmenprogramm.

Friedhelm Wegfahrt arbeitet in der Ideenschmiede in Hattingen an den mobilen Modulen für die Wanderbaumallee.
Friedhelm Wegfahrt arbeitet in der Ideenschmiede in Hattingen an den mobilen Modulen für die Wanderbaumallee. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Dann ist wieder Muskelkraft gefragt

„Das führt die Menschen zusammen und hilft sicher auch den Unternehmen“, hofft Georg Hartmann. Der Geschäftsführer von Hattingen Marketing hilft der Aktion über bürokratische Hürden.

Handkarren im Sinne der Straßenverkehrsordnung

Gemeinsam mit den Anwohnern der jeweiligen Standorte wollen die Organisatoren der Wanderbaumallee die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum erhöhen und etwas fürs Klima tun. Die Module bringen neben dem Grün auch Nachbarschaftstreffpunkte ins Quartier.

Die fahrbaren Module gelten als Handkarren im Sinne der Straßenverkehrsordnung und dürfen auch auf öffentlichen Straßen gefahren werden. Für den Gehweg sind die Module in der Regel zu breit, daher werden die Wanderbäume auf Plätzen abgestellt.

Dann ist wieder Muskelkraft gefragt. Am Samstag, 4. September, zieht die Wanderbaumalle von der Altstadt nach Holthausen um. Und der Heinz-Wittpoth-Platz wird für vierzehn Tage Standort der Veranstaltung. Auch dort trägt bürgerschaftliches Engagement die Idee.

Zwei weitere Ortswechsel folgen: Am 18. September geht es zum Marktplatz Blankenstein und am 2. Oktober zum Marktplatz Welper. Am 16. Oktober ist die Aktion abgeschlossen und die rollenden Bäume beziehen ihr Winterquartier in einer Halle des Hotels „Ruhr Inn“.

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Winterquartier? Ja! Denn das mobile Projekt soll weitergehen. „Wir möchten 2022 unbedingt weitermachen – nicht nur, weil es noch andere Stadtteile gibt“, sagt Georg Hartmann.

Der Marketing-Mann hofft, dass das bürgerschaftliche Engagement nachhaltig gefestigt werden kann. „Im günstigsten Fall entsteht aus der Idee für die Wanderbaumalle ein Verein, der noch lange weitermacht.“ Den Grundstein habe man ganz bewusst mit Thomas Schröder gelegt, der das Projekt ausdrücklich als Bürger ohne andere Funktion organisiert.