Hattingen. Die Feuerwache Niederwenigern wird umgebaut. Deshalb zieht die Feuerwehr für einige Monate auf den Domplatz. Was das für die Anwohner bedeutet.

Der Ausbau der Feuerwache in Hattingen-Niederwenigern steht kurz vor Beginn. Während der Arbeiten müssen Autos und Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr in ein Provisorium auf dem Domplatz umziehen. Das soll in den kommenden Wochen geschehen.

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Bald stehen Container auf dem Domplatz

Schon jetzt sind erste Spuren auf dem Domplatz zu erkennen. Ein Loch am Rand des Platzes ist bereits gebuddelt – hier wird die Stromversorgung für die Feuerwehr installiert. In der kommenden Woche sollen dann drei Container aufgestellt werden, die von den Feuerwehrleuten zum Teil als Umkleide genutzt werden können, zum Teil aber auch als Lager für die wichtigsten Einsatzutensilien. Die Feuerwehrautos sollen dazwischen parken und im Ernstfall von hier aus direkt auf die Essener Straße ausrücken.

Von den Bürgerinnen und Bürgern in Niederwenigern erfordert das Verständnis, für das Verwaltung, Politik und Feuerwehr gleichermaßen werben. Schließlich fallen durch den provisorischen Wachenstandort Parkplätze weg, ungefähr 18 bis 20 an der Zahl. Ebenso wird die Mauritius-Kirmes beeinträchtigt werden, die für gewöhnlich Ende September auf dem Platz gefeiert wird.

Alarm-Parkplätze kommen neben den Dom

Abgesehen von dem Raum, den die Container und Einsatzfahrzeuge einnehmen, kommt zudem weiterer Platzbedarf: Denn wenn die Feuerwehrleute alarmiert werden und zur Wache – bzw. dann zum Provisorium – kommen, müssen auch sie schließlich irgendwo parken. Hierfür werden einige Pöller zwischen Domplatz und Dom abgebaut, damit die Einsatzkräfte direkt an der Kirche parken können. „Pfarrer Lamm steht voll und ganz hinter dem Projekt“, sagt Feuerwehr-Chef Tomas Stanke, daher habe er die Fläche für die sogenannten Alarmparkplätze freigegeben.

Bis am 15. Juli die Baumaßnahmen an der Feuerwache beginnen, befinde sich die Feuerwehr in einer Übergangszeit, erläutert Stanke weiter. Der Umzug als solcher sei für den Zeitraum zwischen dem 8. und 15. Juli angedacht. Eine Woche sei dafür schon nötig, schließlich muss die Feuerwehr auch währenddessen dauerhaft alarmierbar sein.

Für die Umbaumaßnahmen an der Feuerwache sind zehn Monate eingeplant – im April 2022 soll sie fertig sein. Jedoch wolle sich die Feuerwehr bemühen, das Provisorium am Domplatz so schnell wie möglich wieder zu räumen, verspricht Stanke.

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Feuerwache bekommt Umkleidekabinen und eine neue Fahrzeughalle

In diesen zehn Monaten bekommt das Bestandsgebäude eine neue Decke und ein Staffelgeschoss aufgesetzt. Darin werden Sanitär- und Umkleideräume eingerichtet. Obwohl es bei dem Löschzug Niederwenigern bisher nur männliche Feuerwehrleute gibt, sollen künftig Räumlichkeiten für beide Geschlechter vorhanden sein – auch in der Hoffnung, diesen Umstand zu ändern. Solange es aber keine Frauen gibt, darf die Jugendfeuerwehr die Damen-Räume nutzen.

Ebenso kommt eine vierte, etwas kleinere Fahrzeughalle, sowie zwei neue Treppenhäuser. Diese sollen eine sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung ermöglichen. Das bedeutet: Über eine Treppe gehen die Feuerwehrleute in ihrer sauberen Zivilkleidung, über die andere gehen sie mit kontaminierter Uniform.

Bislang fehlen in der Wache richtige Umkleidekabinen, noch ziehen die Feuerwehrmänner sich direkt neben dem Einsatzfahrzeug in der Halle um. Das ist aber zum einen zu eng, da die Feuerwehrautos in den vergangenen Jahren immer breiter wurden, als auch arbeitsschutzrechtlich nicht mehr zulässig.

Feuerwachen-Umbau kostet 1,2 Millionen Euro

Bisher liegen für 13 der 21 am Bau beteiligten Gewerke Ausschreibungsergebnisse vor. Insgesamt rechnet Baudezernent Jens Hendrix mit rund 1,2 Millionen Euro Gesamtkosten für den Umbau der Feuerwache.

Das ist etwas mehr als ursprünglich kalkuliert – rund 15 Prozent. Grund dafür seien gestiegene Baupreise, sagt Hendrix. Die ursprünglichen Pläne sind immerhin bereits vier Jahre alt. Diese Mehrkosten tun der Stadt allerdings nicht weh. Schließlich wurden jüngst 250.000 Euro Fördermittel für das Projekt bewilligt.

Ob und wie der provisorische Wachenstandort mit der Mauritius-Kirmes vereinbar ist, klären die erste Beigeordnete und Feuerwehrdezernentin Christine Freynik und Veranstalter Alexander Alexius sobald die Container stehen.