Hattingen. Die illegale Entsorgung von Sperrmüll und die Vermüllung von Container-Standorten haben in Hattingen stark zugenommen. Diese Folgen drohen:
Die illegale Entsorgung von Sperrmüll und die Vermüllung von Container-Standorten sind in Hattingen nicht erst seit der Corona-Pandemie ein Problem. In den letzten Monaten aber habe diese Art der Vermüllung derart zugenommen, „dass wir dem Problem nicht mehr Herr werden“, sagt Solveig Holste, Hattingens Fachbereichsleiterin Stadtbetriebe und Tiefbau.
Sperrmüll in einem Container für Bauschutt entsorgt
Der jüngste Vorfall bringt Solveig Holste dabei regelrecht in Rage: Unbekannte hatten vor einigen Tagen an einer Baustelle in der Innenstadt einfach ihren Sperrmüll entsorgt – „in einem Container, den der Bauunternehmer eigentlich für Bauschutt aufgestellt hatte“.
Von ausrangierten Sofas bis zu kompletten Einbauküchen
Ein besonders dreister Fall illegaler Müllentsorgung sei das gewesen, so Holste. Wobei sie der an den Container-Standorten illegal abgekippte Sperrmüll kaum weniger ärgert. Was Bürger neben den Glas- und Papier-Containern dabei so alles „entsorgen“? „Das reicht von ausrangierten Sofas und Regalen bis hin zu kompletten Einbauküchen.“ Aussortiertes Mobiliar, das dann von städtischen Mitarbeitern bei so genannten Container-Umfeld-Reinigungstouren eigens abgefahren werden muss.
Das droht bei illegalem Abladen von Abfall
Das illegale Abladen von Abfall stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, für die die Stadt je nach Fall und Ausmaß Verwarn- und Bußgelder ausspricht, teilt Stadtsprecherin Jessica Krystek auf WAZ-Nachfrage mit.
Beispiel Altpapier: Wenn Papier neben dem Container abgeladen wird, handelt es sich um eine geringfügige Ordnungswidrigkeit, bei der die Stadt ein maximales Verwarngeld von zunächst 55 Euro ansetzt. Dafür muss geklärt sein, wer die Ablagerung vorgenommen hat.
Beispiel Sperrmüll: Bei der illegalen Entsorgung von Sperrmüll handelt es nicht mehr um eine nur geringfügige Ordnungswidrigkeit. Je nach Ablagerungsart, Ort und Menge werden unterschiedliche Bußgelder verhängt. Die Entsorgung von bis zu 100 kg Sperrmüll in einem Waldstück zum Beispiel kann mit einem Bußgeld von bis zu 1530 Euro geahndet werden. Zusätzlich werden die Entsorgungskosten von Seiten der Stadt in Rechnung gestellt, ebenfalls erfolgt eine strafrechtliche Verfolgung.
Schwer verärgert ist die Fachbereichsleiterin auch über das massenhafte Abladen von Kartonagen – neben den städtischen Container-Behältern. Die größten Problem-Standorte sind dabei laut Holste der auf der Gasstraße, der auf dem Parkplatz von Schrey’s Gasse und der auf der Friedrichstraße. „Dort herrscht die absolute Vermüllung“, schimpft Holste. Und dies, obwohl die AHE die Container dort auf Veranlassung der Stadt teils sogar fast täglich leere.
Papier-Container nach nur wenigen Stunden wieder übervoll – und Kartons daneben
Allein der Papier-Container an der Gasstraße, sagt Solveig Holste, sei zuletzt nahezu täglich geleert worden; und trotzdem sei er nicht nur bereits nach wenigen Stunden wieder übervoll gewesen, jedes Mal hätten zudem Massen von Pappkartons daneben gelegen.
Die Hintergründe für die massive Zunahme der Müllproblematik in den vergangenen Wochen und Monaten sieht Holste darin begründet, „dass die Bürger in der Corona-Pandemie mehr zu Hause sind, sie räumen auf, da fällt mehr Sperrmüll an. Und durch die erhöhten Online-Bestellungen fallen auch mehr Kartonagen an.“
Sperrmüllabfuhr kann jeder Hattinger kostenlos beantragen
Dennoch: Dass Bürger derlei Müll auf illegalem Wege loszuwerden versuchen, dafür hat die Fachbereichsleiterin Stadtbetriebe und Tiefbau keinerlei Verständnis. Eine Sperrmüllabfuhr, so Holste, könne jeder Hattinger schließlich kostenlos beantragen – unter dem Online-Serviceportal www.hattingen.de oder unter 02324-204 3725 (Di + Do, 10-12 Uhr).
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
Die Wartezeit bis zur Abfuhr, so Holste, betrage derzeit etwa drei bis vier Wochen. Wem das zu lange ist, der könne seinen Sperrmüll alternativ und ebenfalls kostenfrei auf dem städtischen Recyclinghof (Am Walzwerk 45) entsorgen (Mo + Fr, 12-17 Uhr, Sa 8-13 Uhr). Auch Altpapier und Kartonagen, so Holste, können am städtischen Recyclinghof ebenfalls gebührenfrei abgegeben werden.
Müllentsorgungskosten werden auf alle Bürger umgelegt
Holste mahnt, derlei kostenfreie Entsorgungsangebote zu nutzen. Und sie warnt: Die fortandauernde illegale Müllentsorgung mit der Folge zusätzlicher Entsorgungskosten für die Stadt könne sich durchaus negativ auf die Müllgebühren und damit negativ für jeden einzelnen auswirken. „Schließlich werden die kompletten Müllentsorgungskosten auf alle Bürger umgelegt.“
>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns