Hattingen. Ein Amtsrichter hat in einem Drogenprozess in Hattingen eine Woche Dauerarrest gegen den 20-jährigen Angeklagten verhängt. So lief das Verfahren.
Bereits zum sechsten Mal saß der Angeklagte A. jetzt auf der Anklagebank des Amtsgerichts Hattingen. Dieses Mal wurde ihm der Besitz von 10,02 Gramm Marihuana vorgeworfen. Der 20-jährige Angeklagte zeigte sich geständig und bat um Milde, doch Christian Richter Amann griff hart durch.
„Ich gebe ehrlich zu, dass ich die Drogen gekauft und dabei hatte, um das Marihuana zu rauchen, aber ich schwöre, dass ich das nie wieder machen werde“, sagte der 20-jährige Hattinger. „Genau diese Sätze werden Sie anderen Richtern auch schon gesagt haben. Sie werden verstehen, dass ich an Ihren Worten Zweifel habe“, entgegnete Richter Christian Amann dem Angeklagten.
+++Wir möchten wissen: Wie kommen Sie durch die Krise? Was vermissen Sie, wie blicken Sie in die Zukunft? Machen Sie mit bei unserer Umfrage!+++
„Außerdem hat man eine Feinwaage und Plastiktütchen mit Druckverschluss bei Ihnen gefunden. Da könnte man noch auf ganz andere Ideen kommen, über die wir uns jetzt mal keine Gedanken machen wollen.“
„Das ist Ihre letzte Chance“
In den vorherigen Gerichtsverfahren gegen den Angeklagten ging es meist um Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, einmal wurde er auch wegen einer Sachbeschädigung verurteilt. Aufgrund der zahlreichen Vergehen forderte die Staatsanwaltschaft neben regelmäßigen Drogentests beim Suchthilfezentrum Hattingen und einer Verwarnung auch einen Freizeitarrest.
+++ Aktuelle Nachrichten über die Corona-Lage in Hattingen lesen Sie in unserem Newsblog +++
Dies reichte dem Richter aber nicht aus. Er verhängte einen Dauerarrest von einer Woche. Dies sei notwendig, um dem Angeklagten endlich die Konsequenzen aufzuzeigen, die drohen, wenn er so weitermache, so Amann. „Sie müssen verstehen, Straftaten bedeuten für Sie bald Knast. Das ist Ihre letzte Chance“, sagte der Richter zum Angeklagten.
>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns