Hattingen. Der lebendige Stadtteil Welper in Hattingen macht aktuell eine Entwicklung durch. Volontärin Laura Lindemann ist durch das Viertel spaziert.

Der Stadtteil Welper in Hattingen ist im stetigen Wandel. Nicht zuletzt durch das Stadtumbaubüro Welper, welches sich konstant für die Entwicklung des Viertels einsetzt. WAZ-Volontärin Laura Lindemann kommt nicht aus Hattingen und unternimmt einen langen Spaziergang durch den lebendigen Stadtteil, um ihn kennenzulernen.

Die Route startet im Herzen Welpers, an der Thingstraße. „Früher waren hier noch mehr lokale Händler“, sagt Ortsbürgermeister Thomas Dorndorf-Blömer. In Planung ist eine verkehrsberuhigte Zone zwischen dem Marktplatz und dem Emmy-Kruppke-Seniorenzentrum. „Ziel ist es, das Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer die Straße gemeinsam nutzen können.“

Alexander Kutsch vom Stadtumbaubüro Welper sieht in der Thingstraße ein lebendiges Geschäftszentrum: „Wenn ein Ladengebäude leer steht, dann meist nicht lange.“ Der Blick wandert zum neu eröffneten Hundesalon. „Hier gibt es schon eine gewisse Dynamik. Die steht und fällt aber natürlich auch mit den Bewohnern.“

Stadtumbaubüros sind niedrigschwellig und gut erreichbar für die Bürger

Die Bewohner sind überwiegend älter. Im Gemeinschaftsgarten „Kunterbunt“ sitzt eine Gruppe Senioren in coronakonformen Abstand beieinander, trinkt Kaffee und plaudert. „Hi, grüßt euch!“, ruft ein Anwohner im Vorbeigehen und hebt die Hand. Man kennt sich untereinander.

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Baudezernent Jens Hendrix erläutert: „Die direkten Stadtumbaubüros in den Vierteln sind ganz wichtig, da sie niedrigschwellig und für die Anwohner gut erreichbar sind. Dort haben wir Experten wie Alexander Kutsch sitzen, die in der Rolle eines Stadtplaners, Moderators, Kommunikators und Sozialarbeiter sind.“

Immer mehr junge Familien zieht es nach Welper

Doch auch junge Familien finden laut Jens Hendrix und Alexander Kutsch vermehrt ihr Zuhause in Welper. „Wir merken, dass es aktuell eine Menge neuer Investitionen im Wohnungsbau gibt“, sagt Hendrix. Kutsch fügt hinzu: „Deshalb bauen wir Freiräume aus, die für Familien gut nutzbar sind, etwa neue Spielflächen für Kinder.“ An der nächsten Station, dem Park Diepenbeck, ist solch ein Spielplatz. Die Spielplatzbeschilderungen seien mit Beteiligung von Kitas und Schulen errichtet worden.

Alexander Kutsch vom Stadtumbaubüro Welper, links, und Baudezernent Jens Hendrix sprechen über die bisherigen und zukünftigen Maßnahmen des Stadtumbaus in Hattingen-Welper.
Alexander Kutsch vom Stadtumbaubüro Welper, links, und Baudezernent Jens Hendrix sprechen über die bisherigen und zukünftigen Maßnahmen des Stadtumbaus in Hattingen-Welper. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Denn es gehe im Stadtumbau vor allem darum, dass sich die Bewohner in ihrem Stadtteil wohlfühlen und diesen durch Bürgerbeteiligung zu ihrem eigenen machen. Als Beispiel für die aktive Beteiligung nennt Ortsbürgermeister Dorndorf-Blömer, die von Welperanern errichtete Boulebahn.

So habe die Initiative Netzwerk-Aktiv einen Antrag gestellt und durch einen Verfügungsfonds vom Stadtumbaubüro finanzielle Hilfe dafür erhalten. Dieser Fonds stehe den Bürgern für neue Projektideen zur Verfügung.

Wo früher unüberwindbare Treppen waren, ist der Park Diepenbeck nun barrierefrei

Weiter geht es durch den Park Diepenbeck, der durch breite, glatte Wege Rollator- und kinderwagengeeignet scheint. „Vorher hatten wir es hier mit Treppen zu tun, die für viele unüberwindbar waren“, erinnert sich Alexander Kutsch vom Stadtumbaubüro.

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Die letzte Station des Spaziergangs ist ein moderner Gebäudekomplex, in dem im Frühjahr 2022, direkt auf dem Kitaneubau, ein neues Bürgerzentrum entstehen soll. „Das Inventar des alten Bürgertreffs ist veraltet“, so der Ortsbürgermeister. „Der neue soll eine moderne, barrierefreie Ausstattung bekommen.“ Zudem plant er ein kleines Büro vor dem Treff, bei dem sich Bürger über die dortigen Aktionen informieren können.

Das geplante Bürgerzentrum soll Jung und Alt miteinander vernetzen

Darüber hinaus erhofft sich Dorndorf-Blömer durch das Bürgerzentrum mehr Kontakt mit den jungen Anwohnern. „Mit älteren Bewohnern komme ich regelmäßig auf dem Marktplatz in Kontakt, junge Familien sprechen mich dort selten an.“

Auch Baudezernent Jens Hendrix glaubt durch den Neubaukomplex an eine Vernetzung von Jung und Alt. „Künftig haben wir von der Kita, über den Jugendtreff bis hin zum Bürgerzentrum alle Generationen in einem Haus untergebracht.“

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