Sprockhövel. Das Freibad in Sprockhövel wird derzeit fit gemacht für die Saison ab 1. Mai. Es fehlen aber noch Rettungsschwimmer für die Aufsicht.

Im vergangenen Jahr haben einige Kommunen des Ennepe-Ruhr-Kreises neidvoll nach Sprockhövel geschaut. Trotz Corona wurde hier auf der Grundlage eines Hygienekonzeptes der Freibad-Betrieb gewährleistet. Derart motiviert werden aktuell an der Bleichwiese alle Vorbereitungen getroffen, um – hoffentlich – ab 1. Mai wieder Badespaß anbieten zu können.

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Spockhövel muss etwas von seinem Masterplan abweichen

Vom bewährten Masterplan, der alljährlich im Frühjahr abgearbeitet wird, mussten die Verantwortlichen der zuständigen Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS) ein bisschen abweichen. Im Herbst 2020 war die neue Tribüne am Hauptbecken gebaut worden – „nicht ganz einfach für die Baumaschinen, denn sie grenzt gleichsam wie eine Stufe an den höher gelegenen Sportplatz und auf der anderen Seite an das tiefer gelegene Becken“, sagt Pascal Zanders, ein Fachangestellter für Bäderbetriebe. „Wäre hier was schiefgelaufen, wäre der Fußballplatz ins Schwimmbecken gerutscht.“

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Zanders und seine Chefin Ulrike Adamy müssen bei dieser Vorstellung lachen. „Ist ja alles gut gegangen“, sagt die Meisterin für Bäderbetriebe und weist auf die sauber gezogene, neue vierstufige Anlage entlang des Schwimmbeckens. Hier gibt es jetzt zwei Zwischenaufgänge, die einzelnen Stufen sind nicht mehr so hoch wie früher.

Seit MItte März herrscht reger Betrieb im Freibad Sprockhövel

Die neue Rutsche vom Herbst 2020 und ein neues Edelstahlgeländer: Das Freibad Sprockhövel wird zurzeit fit gemacht für die Saison.
Die neue Rutsche vom Herbst 2020 und ein neues Edelstahlgeländer: Das Freibad Sprockhövel wird zurzeit fit gemacht für die Saison. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Seit Mitte März herrscht an der Bleichwiese wieder reger Betrieb. Man darf davon ausgehen, dass der Winterfrost vorbei ist. Und um erkennen zu können, ob die kalte Jahreszeit Schäden in den Becken und an den Leitungen hinterlassen hat, wird zunächst die Wasserfüllung des vergangenen Jahres abgelassen.

„Das dauert schon mehrere Tage, dann werden die Innenwände geprüft“, sagt Ulrike Adamy. Löcher und Risse werden ausgebessert, am Ende Gerüste aufgebaut, die Flächen werden mit Lauge gereinigt und abschließen und alles bekommt einen frischen Anstrich.

Im Tiefbereich des Beckens steht noch brackiges Wasse

Aber soweit sind die Arbeiten noch nicht gediehen, im Tiefbereich des Beckens unterhalb des Sprungturms steht noch brackiges Wasser. Die Beckenumgänge sind schon sauber, überall im Freibad wurden neue Handläufe aus Edelstahl installiert. Die Eingangstreppe wurde ebenfalls neu angelegt, auch hier mit weniger hohen Stufen zur Reduzierung des Unfallrisikos.

Künftig gibt es WLAN im Sprockhöveler Freibad

Jetzt beginnen die Bauarbeiten der AVU Netz, um das Freibad Bleichwiese in Niedersprockhövel an das Glasfasernetz anzuschließen. Der Anschluss macht zum Beispiel der Einsatz von WLAN im Freibad für die Besucher möglich.

Gleichzeitig werden Stromkabel erneuert und Leerrohre gelegt. Die Bauarbeiten finden in der Zufahrt zum Freibad-Parkplatz statt und sollen Anfang Mai abgeschlossen sein. Ausführendes Bauunternehmen ist die Firma IK Bau aus Gevelsberg. Staus und Verkehrsbeeinträchtigungen werden sich nicht immer vermeiden lassen. Die AVU Netz bittet Anwohner und Verkehrsteilnehmer um Verständnis.

Zwischendurch kommen die Kollegen vom Bauhof vorbei, stutzen die Sträucher und mähen die vielen Rasenflächen. Techniker überprüfen demnächst die Pumpen, „wenn die in Ordnung sind, kann schon nichts Schlimmes mehr passieren“, sagt Pascal Zanders.

Quellwasser aus alten Johleschächten wird zugeleitet

In anderen Bädern fallen beim Befüllen der Schwimmbecken hohe Wasserkosten an. Nicht so in Sprockhövel. Was die wenigsten wissen, berichtet die Bäderchefin: „Wir haben eine Leitung vom Freibad bis zur Glückauf-Halle. Dort tritt Quellwasser aus dem Boden aus, das uns zugeführt wird. Es stammt aus den Kohleschächten.“ Das Wasser wird in einer Anlage an der Bleichwiese gefiltert und gechlort, dann eingelassen. So steht auch das beliebte Freibad in Niedersprockhövel in direktem Zusammenhang mit der Bergbautradition.

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Was den Bad-Verantwortlichen hingegen nach wir vor Sorge bereitet, ist die Personalnot. „Um den Badegästen möglichst lange Öffnungszeiten anbieten zu können, suchen wir immer noch Rettungsschwimmer“, sagt Ulrike Adamy. Zum 1. April sei gerade einer eingestellt worden, aber es fehlen noch weitere Rettungsschwimmer, um die Aufsicht und somit die Sicherheit für die Badegäste gewährleisten zu können.

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