Hattingen. Die Kinderkirche setzt gerade in Corona-Zeiten auf Kreativität und Zusammenhalt. In Hattingen entdecken Kinder im Religiösen Bezüge zum Alltag.
Auch die Kinderkirche ist in Corona-Zeiten anders. Aber Kirche bleibt lebendig. Das beweist das Passionskreuz im Paul-Gerhardt-Haus in Welper, das sechs- bis zwölfjährige Jungen und Mädchen in den vergangenen fünf Wochen liebevoll geschaffen haben.
Auf Papier an den Wänden sind die einzelnen Stationen, die Jesus gegangen ist, für Kinder verständlich erklärt. Unter bestimmten Themen, die mit der christlichen Osterzeit zusammenhängen, können sie sich an der Gestaltung des Passionskreuzes beteiligen.
Einhaltung aller Corona-Vorschriften
Pfarrer Uwe Crone habe die Idee gehabt, erzählt Katharina Schneider. Sie ist ehrenamtliche Helferin in der Gemeinde und am letzten Wochenende vor Ostern mit ihrem Sohn Philipp in der Kirche an der Marxstraße. Unter Einhaltung aller Corona-Vorschriften kann die Kinderkirche stattfinden. „Aber natürlich ganz anders als in früheren Jahren. Allerdings hatten wir ja schon im vergangenen Jahr dasselbe Problem“, sagt die 54-Jährige. Sie bedauert, dass immer noch nichts in gewohnter Art laufen kann.
Man dürfe nicht zusammensitzen, nicht in großer Runde miteinander sprechen und nicht singen. „Das Passionskreuz ist eigentlich mit Blick auf die Ostermesse gestaltet worden. Aber ob die in diesem Jahr stattfinden kann, ist ja mehr als fraglich“, bedauert sie. Um so mehr ließen alle Helferinnen und Helfer ihrer Kreativität freien Lauf, um die Kinderkirche lebendig zu erhalten.
Auf Papier und im Smartphone
Aufgedruckt auf Papier an den Wänden finden die Kinder unter den einzelnen Passionsstufen jeweils einen QR-Code. Davor kann man ganz einfach das Handy halten, die Kamera einschalten und bekommt einen Link angezeigt. Wenn man den antippt, wird ein kleiner Ausschnitt vorgelesen. Zum Beispiel „Jesus feiert mit seinen Freunden das Abschiedsmahl“.
„Wir gehören mit in diese Gemeinschaft“
Eine Verbindung wird zur aktuellen Coronazeit hergestellt, die ja auch für Kinder Verzicht auf Freunde, Gemeinschaft, Kindergarten oder Schule bedeutet. Für Jesus waren die Apostel,so wichtig wie heute Freunde für die Jungen und Mädchen, heißt es da.
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In der Aktion „Fäden einweben“ ins Passionskreuz wird klar gemacht: „Wir gehören mit in diese Gemeinschaft. Mit Jesus und all’ seinen Freundinnen und Freunden“, ist auf einem DIN-A-4-Blatt an den Wänden nachzulesen. Die Kinder haben aus dicken roten Wollfäden die Initialen INRI des lateinischen Satzes „Jesus von Nazaret, König der Juden“ in das große Kreuz aus Draht geflochten.
Auch Angst war ein Thema
Alles das, was die Kinder in der Passionszeit kreiert haben, hat eine Beziehung zu ihrem Alltag und der jetzigen Situation. „Wir haben auch das Thema Angst behandelt“, erklärt Katharina Schneider. Die Kinder bekamen dunkle Stoffstückchen, in die sie eine Botschaft einrollen konnten. Ungesehen von anderen Mitgliedern der Kinderkirche konnten sie einen Zettel beschreiben und die gerollten Stoffteile am Drahtkreuz anbringen.
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In einem anderen Quadrat des Kreuzes hängten sie an kreuz und quer gezogene rote Wollfäden gelbe, rote, grüne und blaue Zettel mit ihrem Vornamen. Ein Zeichen der Gemeinschaft.
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Sehr ruhig ging es am Samstag in der Kirche zu. Mehrere Kinder befestigten mit kleinen Fäden – thematisch passend zur Osterzeit – ihre kleinen Kreationen, am Drahtgeflecht und verließen glücklich das Paul-Gerhardt-Haus.