Hattingen. Eine Mitarbeiterin des Martin-Luther-Hauses in Hattingen hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Amtsärztin des Kreises ordnet Geschehen ein.

Dass sich jemand trotz Impfung mit dem Coronavirus infiziert – wie jüngst eine Mitarbeiterin des Martin-Luther-Hauses in Hattingen – hat Dr. Sabine Klinke-Rehbein nicht das erste Mal registriert. Zwei Fälle sind der Amtsärztin des Ennepe-Ruhr-Kreises seit Pandemie-Beginn bislang bekannt. Wie hoch genau das Infektionsrisiko für Geimpfte ist, soll derweil eine nun angelaufene Datenerhebung klären.

Erhoben werden Zahlen zu so genannten „Impfdurchbrüchen“

Seit dem 17. März, sagt Sabine Klinke-Rehbein, laufe beim Kreisgesundheitsamt diese Datenerhebung im Auftrag des Landeszentrums für Gesundheit mit Sitz in Bochum. Erhoben werden dabei insbesondere Zahlen zu so genannten „Impfdurchbrüchen“. Von solchen sprechen Mediziner bei der Wirkungslosigkeit von Impfstoffen. Im Fall von Corona heißt das: bei einer Infektion ab dem 14. Tag nach der zweiten Impfung. Denn erst ab dann, so Klinke-Rehbein, sollte der vollständige Impfschutz gegeben sein.

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Grundsätzlich erinnert Sabine Klinke-Rehbein aber daran, dass eine Impfung zwar „vor einer Erkrankung mit dem Coronavirus schützen soll, insbesondere vor einem schweren Krankheitsverlauf. Einen hundertprozentigen Schutz allerdings bietet sie nicht“. Dennoch rät sie dringend dazu, sich impfen zu lassen, dies sei der „bestmögliche Schutz gegen Corona“.

Bei den Virus-Mutationen sei die Wirkung aller im Kreis in den Seniorenheimen sowie im Impfzentrum in Ennepetal bislang verimpften Impfstoffe (Biontec, Moderna, Astrazeneca) allerdings „gering bis mäßig“ reduziert. Bei den – im EN-Kreis unterdessen noch nicht nachgewiesenen – südafrikanischen und brasilianischen Virus-Mutationen, so Klinke-Rehbein, sei die Wirkung der Corona-Impfstoffe sogar „deutlich reduziert“. Aber auch hier verlaufe eine Infektion für Geimpfte in der Regel deutlich milder.

Auch für Geimpfte gelten weiter alle empfohlenen Schutzmaßnahmen

Trotz allem aber sei es wichtig, dass sich auch Geimpfte weiterhin an alle empfohlenen Schutzmaßnahmen halten, betont die Amtsärztin. Stichworte: Abstand, Hygiene, Schutzmaske. Zum Schutz für sich selbst; aber auch für die Mitmenschen. Denn: „Stand heute“, so Sabine Klinke-Rehbein, „lässt sich nicht sicher sagen, ob ein Geimpfter auch kein Überträger des Virus mehr ist.“

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