Hattingen. Weder der EN-Kreis noch die Stadt Hattingen hat Kapazitäten, um Schnelltestzentren zu einzurichten. Jetzt werden Betreiber gesucht.

Dringend gesucht: Private Anbieter für Schnelltestzentren im EN-Kreis! Landrat Olaf Schade stellt am Montag klar: „Weder wir als Kreis noch die Städte haben die Kapazitäten, um die von Bund und Land vorgesehenen kostenlosen Tests von Bürgerinnen und Bürgern umzusetzen.“

Deshalb suchen EN-Kreis und Städte nun gemeinsam nach externen Betreibern. Für Angebote zwischen Breckerfeld und Hattingen, Witten und Ennepetal.“ Dafür kommen Ärzte, Apotheker und Testzentren von Hilfsorganisationen oder Privatanbietern infrage.

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Hattingen hat bereits einen Standort im Blick

„Man muss einen Raum finden und einen, der es macht“, fasst Stadtsprecherin Susanne Wegemann die derzeitige Herausforderung der Kommune zusammen. Den potenziellen Standort für ein entsprechendes Testzentrum habe die Stadt Hattingen bereits im Auge: In der alten Kone-Verwaltung an der Nierenhofer Straße 10, in die die Verwaltung zukünftig einziehen will, seien Räumlichkeiten frei. Ob es klappt, werde gerade geprüft. „Wie das Ganze ausgestaltet werden soll, ist indes völlig unklar“, so Wegemann weiter.

Interessierte Betreiber sind ab sofort aufgerufen, ihre Konzepte einzureichen. Dafür steht auf der Internetseite des EN-Kreises ein Formular zur Verfügung. Gemeinsam mit den kreisangehörigen Städten wird die Kreisverwaltung die Anträge dann prüfen. Schade hofft, dass NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann richtig liegt, wenn er vermutet „dass viele Anbieter schon in den Startlöchern stehen und nur auf die Rechtssicherheit gewartet haben“.

Wann die flächendeckenden Schnelltests starten können ist unklar

Wann also flächendeckende Schnelltests im Ennepe-Ruhr-Kreis starten, ist nach wie vor unklar. Auch ob Anbieter über ausreichendes Testmaterial verfügen, kann erst der Rücklauf auf den Aufruf zeigen. Klar ist allerdings: Private Anbieter müssten die Schnelltests in jedem Fall selbst beschaffen. Abgerechnet wird mit der Kassenärztlichen Vereinigung. Möglich sind pro Test bis zu sechs Euro an Sachkosten sowie zwölf Euro für alles andere. Zusätzlich zahlt das Land pro Teststelle 1000 Euro an Anschubfinanzierung sowie eine monatliche in gleicher Höhe.

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„Wie wichtig testen, testen, testen ist, darüber herrscht zwischen Bund, Land und Kommunen schon seit längerer Zeit Einigkeit. Fakt ist aber auch: Erst mit der gestrigen Neufassung der Coronavirus-Testverordnung auf Bundesebene und der heutigen Allgemeinverfügung des Landes sind wir vor Ort tatsächlich wirklich handlungsfähig“, so Schade.

Jedem Bürger Nordrhein-Westfalens steht seit Montag ein kostenloser Schnelltest pro Woche zu – das steht seit Donnerstagnacht fest. Die Anweisungen der Landesregierung aus Düsseldorf kamen jedoch, wie immer, sehr kurzfristig.