Hattingen. 660 Anrufe gab es beim Bürgertelefon der Stadt Hattingen seit Beginn der Impfterminvergabe an über 80-Jährige. Die Bilanz im Detail:

Rund 660 Anrufe in vier Wochen: Das ist die Bilanz des Bürgertelefons der Stadt seit dem Beginn der Impfterminvergabe an über 80-Jährige am 25. Januar. Seit jenem Tag ist das bereits im ersten Lockdown eingerichtete Bürgertelefon dabei mit verstärkter personeller Besetzung im Einsatz, da die Stadt schon im Vorfeld mit Hindernissen rund um die Terminvergabe gerechnet hatte.

Insgesamt 280 Anrufe an den ersten beiden Tagen

Wut, Frust, aber auch Zuspruch und Dankbarkeit sei den Stadtmitarbeitern am Bürgertelefon zum Start der Impfterminvergabe für Senioren über 80 Jahren zu Ohren gekommen, so Stadtsprecherin Jessica Krystek. Die verstärkte Besatzung der telefonischen Anlaufstelle der Stadt hatte gerade an den ersten Tagen nach Start der Terminvergabe einiges zu tun. Insgesamt 280 Anrufe nahmen die Mitarbeiter an den ersten beiden Tagen entgegen. Da jedoch die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) für die Impfterminvergabe im Ennepe-Ruhr-Kreis verantwortlich ist, sind und waren die Stadtmitarbeiter zuallererst Zuhörer und Seelsorger.

„Dass die Terminvergabe mit Hürden verbunden sein wird, war allen Beteiligten bewusst. Umso wichtiger ist es, den Senioren und Hilfesuchenden eine Anlaufstelle bei ihren Problemen zu bieten, auch wenn wir als Stadt keine Termine vereinbaren können. Niemand sollte sich im Stich gelassen fühlen“, sagt Bürgermeister Dirk Glaser.

Auch der Wintereinbruch zum Impfstart hatte viele Anrufe zur Folge

Die besetzten Telefonleitungen der KVWL und das immer wieder abstürzende Onlineportal seien Hauptanliegen der Anrufer beim Bürgertelefon gewesen, sagt Jessica Krystek. Aber auch der Wintereinbruch mit starkem Schneefall zum Impfstart am 8. Februar habe viele Anrufe zur Folge gehabt.

Anlaufstelle rund um Corona

Das Bürgertelefon der Stadt ist weiterhin unter der Rufnummer (02324) 204 4700 montags bis donnerstags von jeweils 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr, freitags von 8.30 bis 12 Uhr erreichbar.Das Bürgertelefon soll bei Fragen zu Corona-bedingten Einschränkungen im Stadtleben, zu Schließungen von Betrieben sowie Hilfestellungen zum Thema Corona-Impfung genutzt werden.

Die Mitarbeiter hätten den Menschen Mut zugesprochen. Den Senioren habe man Unterstützung bei der Online-Anmeldung geben können, auch wenn sie diese immer noch selbst hätten ausfüllen müssen. Fragen zum Transport und zu den Fahrmöglichkeiten zum Impfzentrum in Ennepetal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln habe man ebenfalls beantworten können. In einigen Fällen seien einem jedoch die Hände gebunden gewesen, doch wichtig sei es gewesen, den Menschen zuzuhören und ihnen zu vermitteln, nicht aufzugeben, so Krystek.

Viele waren dankbar, endlich jemanden sprechen zu können

„Die Telefonate verliefen sehr durchwachsen und in der Bandbreite war bis jetzt alles vertreten. Von Wut über Hilflosigkeit und Verunsicherung aufgrund der anfänglichen technischen Schwierigkeiten bei der Terminvergabe. Viele waren aber auch einfach dankbar, endlich jemanden sprechen zu können, der unterstützen kann“, erklärt Heike Bein, Koordinatorin des Bürgertelefons.

Mitarbeiter aus unterschiedlichen Abteilungen, wie etwa der Jugendförderung, der Koordinierungsstelle für Integration, dem Seniorenbüro und der Stadtbibliothek nahmen die Bürgerfragen am Telefon entgegen. Da der Großteil der Beschäftigten aus dem Home-Office gearbeitet hat, fand ein täglicher Austausch im Rahmen einer Telefonkonferenz statt. „Die tägliche telefonische Runde war wichtig, um alle auf den aktuellsten Stand zu bringen und den Austausch unter den Kollegen zu ermöglichen“, betont Heike Bein.

Aktuell gehen täglich nur noch zehn bis 15 Anrufe ein

Mittlerweile, so die Stadt, habe sich der Andrang auf das Bürgertelefon aber gelegt. Aktuell gehen täglich nur noch zehn bis 15 Anrufe ein, die ursprünglich fünf bis sieben geschalteten Leitungen müssen nicht mehr gleichzeitig besetzt werden.

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