Hattingen. 1760 Mal wurde der Impfstoff des Herstellers Astra-Zeneca im Impfzentrum in Ennepetal schon verimpft. Möglich gewesen wären aber 2700 Dosen.

Im Impfzentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises wird seit gut drei Wochen geimpft, seit zwei Wochen auch mit dem Impfstoff des Herstellers Astra Zeneca. Jedoch nicht so viel, wie es möglich wäre: Gegenüber letztgenannten verspürt der Kreis Misstrauen.

Rund ein Drittel Astra-Zeneca Impfstoff wurde nicht verimpft

Seit dem 12. Februar werden mit dem Astra-Zeneca-Impfstoff im Impfzentrum die Menschen geimpft, die zwar zur ersten Priorisierungsgruppe gehören, jedoch nicht über 80 sind. Dies betrifft beispielsweise Mitarbeiter von Rettungsdiensten oder ambulanten Pflegediensten.

Abzurufen gewesen wären seitdem bis Dienstag (23. Februar) 2700 Dosen des britisch-schwedischen Impfstoff-Herstellers, tatsächlich verimpft wurden jedoch nur 1760. Zwar seien die meisten der überzähligen Impfdosen beim Land eingelagert – schließlich bestelle der Kreis immer nur so viel Impfstoff, wie für die gebuchten Termine nötig sei, wie Kreissprecher Ingo Niemann erläutert – jedoch komme auch dieser Impfstoff nicht wie geplant zum Einsatz.

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Termin-Absagen bei Astra-Zeneca-Impfungen

Exemplarischer Blick auf zwei Tage der vergangenen Woche (KW 7): Für Dienstag und Donnerstag waren insgesamt 239 Impfwillige angemeldet, denen der Astra-Zeneca-Impfstoff hätte verabreicht werden sollen. 17 davon stornierten ihren Impftermin im Vorfeld, 32 sind einfach nicht erschienen. Macht 49 mögliche, aber nicht getätigte Impfungen. „Es ist noch keine Impfdosis weggeworfen worden“, beruhigt der Kreissprecher auf Nachfrage der WAZ: „Der Impfstoff lagert in der Phiole im Kühlschrank.“

Hier, bei zwei bis acht Grad, halte er sich in der ungeöffneten Phiole einen Monat, wurde das Fläschchen schon angebrochen, verbleiben nur 24 bis 48 Stunden um die Dosen zu verimpfen. Ist der Stoff schon in der Spritze sind sechs Stunden Zeit, ihn zu verabreichen.

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EN-Kreis wirbt mit Video für Astra-Zeneca-Impfstoff

Warum so viele Astra-Zeneca-Impfungen nicht wahrgenommen werden, kann der Kreis auch nur vermuten und führt es zum einen auf die (auch durch Medien thematisierte) geringere Wirksamkeit zurück, zum anderen auf die Angst vor Nebenwirkungen. Besonders um letztere zu nehmen und die Impfberechtigten zur Impfung zu ermutigen, hat der Kreis nun ein Video gedreht, in dem zwei mit Astra-Zeneca geimpfte DRK-Mitarbeiter von ihren Erfahrungen berichten.

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Auch Landrat Olaf Schade kommt in den rund zwei Minuten zu Wort sowie auch Dr. Christian Füllers, der Ärztliche Leiter des Impfzentrums: „Lassen Sie sich bitte mit Astra-Zeneca impfen“, appelliert der in dem Video: „Es handelt sich um einen guten Impfstoff, der sicher vor einer schweren Erkrankung schützt.“ Zu sehen ist das Video unter: www.youtube.com/watch?v=oe4ksIRRSf0.