Hattingen. Am 22. Februar ist Tag der Pfadfinder. In der Corona-Pandemie stehen sie vor Herausforderungen. Die Hattinger Stämme bieten Online-Aktionen an.

Keine Gruppentreffen, keine Zeltlager, keine gemeinsamen Abenteuer – die Corona-Pandemie erschwert den Pfadfindern ihr übliches Programm. Zum Tag der Pfadfinder am 22. Februar erzählen vier Pfadfinder-Stammesleiter aus Hattingen, wie sie trotz Lockdown ihr Gemeinschaftsgefühl bewahren.

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Online-Treffen und Spiele im Freien auf Abstand

.„Wir versuchen alles, um die Pfadfinder-Atmosphäre einzufangen“, sagt Lea Bühne. Sie ist Gruppenleiterin des Pfadfinderstamms „Die Wennischen“, der Gemeinde St. Mauritius. „Für die Kinder ist es wichtig zu wissen, dass sie nicht allein durch die Pandemie müssen und wir für sie da sind.“

Deswegen haben die Pfadfinder ihre Gruppentreffen im Lockdown auf digitale Plattformen verlegt. Dort spielen die Stammesmitglieder in jeweils vier Altersstufen digitale Brettspiele oder veranstalten virtuelle Lagerfeuer. „Um auch mal an die frische Luft zu kommen, hatten wir für die Mitglieder eine Schnitzeljagd vorbereitet mit verschiedenen Stationen im Freien“, erzählt die Gruppenleiterin. „Jeder konnte dann individuell dort hingehen und Rätsel lösen.“

Auch Julia Brauksiepe findet die Online-Treffen mit den Gruppen sehr wichtig. „Wir sind mit der Zeit besser darin geworden, uns neue Ideen auszudenken“, weiß die Stammesleitung der Pfadfinder St. Mariä Empfängnis Bredenscheid zu berichten. Auch für das alljährliche Pfingstlager, ein verlängertes Wochenende in der Elfringhauser Schweiz, hat sich die Stammesleitung ein Alternativprogramm überlegt. „Wir versuchen uns in den Wäldern von Bredenscheid zu treffen und dort Spiele zu spielen“, so Brauksiepe. Dabei sollen natürlich die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden.

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Online-Aktionen werden weniger genutzt als Treffen vor Ort

Trotz der kreativen Umsetzung der virtuellen Gruppentreffen stehen die Leiter vor Herausforderungen. Florian Lange, Leiter des Stammes St. Peter und Paul sagt, dass die Online-Aktionen von den Mitgliedern weniger angenommen würden als die regulären Treffen vor Ort. „Das kann verschiedene Gründe haben. Die Älteren Mitglieder haben oft wenig Zeit, weil sie studium- oder arbeitsbedingt lange vor ihren Laptops sitzen“, führt der Stammesleiter aus. Bei den Jüngeren sei hingegen nicht gewährleistet, dass jeder Zugang zu einem Computer habe. „Wenn die Eltern der Mitglieder beispielsweise im Homeoffice sind, können Kinder ohne eigenen Computer nicht an den Sitzungen teilnehmen.“

Deshalb hat sich seine Leitergruppe Aktionen überlegt, wie man den Kindern und Jugendlichen außerhalb der digitalen Treffen eine Freude bereiten kann: „Im Winter haben wir den jüngeren Kindern Bastelsachen in den Briefkasten geworfen und den Älteren Schnitzmesser mit Anleitung. Das ist sehr gut bei allen angekommen.“

„Wir versuchen das Beste aus allem zu machen“

Auch Lisa Schäfer, aus der Leitergruppe des Stammes Heilig Geist ist sich sicher: Die virtuellen Treffen ersetzen nicht das klassische Pfadfinder-Dasein. „Trotzdem denken wir uns immer wieder Aktionen aus, indem wir gemeinsam backen, Sport treiben oder einfach miteinander sprechen.“

Für das kommende Sommerlager plant die Leiterin einen Trip innerhalb Deutschlands, beispielsweise an die Ostsee. „Wir versuchen das Beste aus allem zu machen.“ Denn für Schäfer ist klar: „Auch im Lockdown endet das Pfadfinden nicht.“

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