Ein Investor hat Pläne für die Umnutzung der Zeche Alte Haase in Sprockhövel. Hier sollen Wohn- und Büroflächen entstehen.

Noch sind zwar nicht alle Details abgesprochen, aber im Großen und Ganzen gibt es grünes Licht für die Umbaupläne an der Zeche Alte Haase. Hier plant ein Investor die Einrichtung von Wohnungen und Büroflächen. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Denkmalschutz hat einer entsprechenden Beschlussvorlage Ende Januar zugestimmt.

Insgesamt geht es um vier Bauanträge, denen die Verwaltung, präziser das Sachgebiet Planen und Umwelt, gerne zustimmen würde. Im Malakowturm, den Werkstätten und der Maschinenhalle sollen - so die Planung - 26 Wohn- und zwei Büroeinheiten plus Galerie entstehen. Zusätzlich soll eine Tiefgarage gebaut werden. Die Pläne wurden bereits im Dezember 2019 eingereicht, seitdem aber - auch im Dialog mit dem Denkmalschutz - mehrfach verändert.

Die Stadtverwaltung begrüßt das Vorhaben ausdrücklich. „Es ist für uns wichtig, dass die Zeche erhalten bleibt“, sagt Susanne Görner vom entsprechenden Fachbereich. Stünde sie weiter in großen Teilen leer, würde sie wohl weiter verfallen.

Wenig Probleme mit Malakowturm und Werkstätten

Am unproblematischsten schätzt sie die Umnutzung des Malakowturms ein. Auf dessen Rückseite sind schließlich schon vor einigen Jahren Loftwohnungen entstanden. Hier sollen jetzt neben einer Galerie im Erdgeschoss drei Wohneinheiten über je zwei Etagen entstehen. Die bestehenden drei Ebenen sollen dafür um drei weitere ergänzt werden. Die oberste Wohnung soll sogar einen Balkon bekommen und die meisten der im Moment noch zugemauerten Turmöffnungen geöffnet werden.

Auch in den Werkstätten sollen Wohnungen entstehen, genauer gesagt fünf Loftwohnungen im ersten bis vierten Obergeschoss. Da das Gebäude bislang nur zwei Ebenen hat, müssen hierfür zwei weitere eingezogen werden. Das Erdgeschoss hingegen soll eine große Bürofläche werden. Aus Sicht des Denkmalschutzes kritisch wird allerdings die ebenfalls geplante Dacherneuerung gesehen, da hierfür die bauzeitliche Betondecke weichen müsste. Eine Klärung mit dem Landschaftsverband ist nötig.

Schwierigkeiten mit Umnutzung der Maschinenhalle

Während diese beiden Baustellen eher wenig Konfliktpotenzial zwischen Planungen und Denkmalschutz aufweisen, wird es bei der Maschinenhalle umso schwieriger. Der Investor würde hier gerne 18 Wohnungen und eine Büroeinheit einbauen - dafür müssten vier Decken eingezogen werden, um aus den aktuell zwei Ebenen sechs Geschosse zu machen. Der Charakter der Halle inklusive der Kranbahn - beides steht unter Denkmalschutz - würden nach den Plänen des Investors zwar in Teilen erhalten bleiben, allerdings nur auf einem Viertel der Grundfläche.

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Für den LWL zu wenig. Laut dessen Einschätzung wäre das Vorhaben nicht mit dem Denkmalschutz vereinbar, weil der Hallencharakter zu sehr verloren ginge. Die Stadt sei bemüht, einen Konsens herzustellen, erläutert Susanne Görner auf Anfrage der WAZ. Das Bauliche sei die eine Seite, sagt sie. Aber: „Zu einer Halle gehört ja auch eine Nutzung.“