Hattingen. In das Haus eines ehemaligen Polizisten sind zwei Männer in Hattingen eingebrochen. Die Beute: Geld und eine Uhr. Dafür gehen sie jetzt in Haft.

Aus der Haft in den Gerichtssaal und wieder zurück ging es am Mittwoch für zwei junge Männer, die nach einem Einbruch im November 2020 festgenommen worden waren. Das Schöffengericht verurteilte die beiden zu einem Jahr und zwei Monaten Gefängnis ohne Bewährung. Richter Johannes Kimmeskamp hielt ihre Aussagen für „wenig glaubhaft“. Dass sie die Tat zugaben, wurde ihnen allerdings zugute gehalten.

Die Staatsanwältin, die ein Jahr ohne Bewährung gefordert hatte, stellte in ihrem Plädoyer fest, dass der 23-Jährige M. bereits zweimal einschlägig in Erscheinung getreten war. Der ein Jahr jüngere R., der zum dritten Mal Vater wird, war ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt. Er war in der Vergangenheit wegen Diebstahls von zwei Laptops aufgefallen, das Verfahren war allerdings eingestellt worden.

Das Verwandtschaftsverhältnis bleibt unklar

Zumindest einer der beiden war erst im Oktober vergangenen Jahres - also einen Monat vor der Tat - in Deutschland angekommen. Er habe seine in Frankreich lebende Mutter besucht, sei dann nach Deutschland gereist und habe mit R., der sich in Wuppertal aufhielt, zurück in seine Heimat reisen wollen.

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Richter Kimmeskamp wollte wissen, ob die beiden jungen Männer miteinander verwandt sind. Ja, das sei wohl so, sagte der 23-Jährige. Aber wie genau sich die Verwandtschaftsverhältnisse darstellten, konnten sie nicht sagen.

Die Idee mit dem Einbruch kam spontan

Die Tat, erklärte der 23-Jährige, sei eine spontane Idee gewesen. Das jedoch nahm ihm das Gericht nicht ab. Angeblich seien sie von Wuppertal aus nach Hattingen mit dem Zug gefahren und dann weiter mit dem Bus. Auf der Fahrt sei ihnen spontan die Idee mit dem Einbruch gekommen.

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Allerdings suchten sie sich das Haus eines ehemaligen Polizisten auf der Bredenscheider Straße aus, kurz vor der Grenze Sprockhövel. „Sie müssen wohl mit Hilfe eines Schraubendrehers die Terrassentür aufgebrochen haben“, mutmaßte der Hattinger. Gestohlen wurden circa 200 Euro und eine Armbanduhr.

Der pensionierte Familienvater war zum Zeitpunkt des Einbruchs noch mit Frau und Tochter auf einer Radtour. Als er zurückkam – durch den Keller in die Wohnung ging – hörte er Stimmen in der ersten Etage und dachte zunächst, ein Sohn sei nach Hause gekommen.

Einbrecher wurden noch in Tatortnähe festgenommen

Dann stellte er aber fest, dass es ungebetener Besuch war. Er verfolgte die beiden, die aus der ersten Etage flüchteten, nur kurz und rief dann sicherheitshalber seine ehemaligen Polizei-Kollegen.

Die waren sehr ortskundig und konnten die beiden Einbrecher noch in Tatortnähe festnehmen. Den Ablauf schilderte ein als Zeuge geladener Polizist, der an der Aktion beteiligt war. Richter Johannes Kimmeskamp betonte, die Erklärungen der beiden machten keinen Sinn. „Die Tat haben Sie zugegeben, aber das Drumherum versucht man schönzureden.“

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