Hattingen. Bettina Buck aus Hattingen ist neue Kreisveterinärin. Die Tierschutzorganisation Peta weist auf einen vermeintlichen Fall von Tierquälerei hin.
Tierquälerei im EN-Kreis? Wie die Tierschutzorganisation Peta meldet, ist sie auf ein Geschehen in Witten aufmerksam gemacht worden, bei dem zwei Kinder in einem Garten mehrere Hühner quälen. Ein Fall für die neue Leiterin des Veterinäramts aus Hattingen.
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
Dr. Bettina Buck hat zum Jahresende 2020 die Nachfolge von Dr. Peter Richter angetreten, der nach 29 Jahren als Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes von Landrat Olaf Schade in den Ruhestand verabschiedet worden war. Die Hattingerin studierte nach dem Abitur Tiermedizin an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Im Jahr 2008 promovierte sie mit summa cum laude.
Tiere an Schwanzfedern gepackt und umhergeschleift
Bei dem aktuellen Vorfall in Witten zeigt ein Video, wie ein Junge und ein Mädchen die empfindsamen Tiere immer wieder an den Schwanzfedern packen, sie mehrere Meter umherschleifen, treten sowie mit Spielzeug und Bällen bewerfen.
Die Mitarbeiter des Veterinäramtes hätten mit den Eltern gesprochen und die Absprache getroffen, dass die Kinder nicht allein mit den Hühnern sein dürfen, berichtet Kreissprecher Ingo Niemann. Als nach den neuen Videos klar wurde, dass sich die Familie offenbar nicht daran hält, sei nun ein Verfahren gegen sie in Gang gesetzt worden.
Drei Tierärzte beschäftigen sich mit Tierschutzfällen im EN-Kreis
Drei Tierärzte beschäftigen sich fast täglich mit Tierschutzfällen im EN-Kreis. Im Jahr 2019 waren es beispielsweise 363 Fälle - 108 Tiere wurden den Haltern weggenommen. Die neue Chefin der Tierärzte ist nun die Bettina Buck.
"Das Thema Tierschutz hat in den vergangenen Jahren deutlich angezogen", sagt die Hattingerin. "Im Schnitt gehen bei uns inzwischen täglich zwei Tierschutzanzeigen ein, denen wir nachgehen müssen." Ein Grund sei beispielsweise die Verschlechterung von wirtschaftlichen Verhältnissen bei den Haltern - dann fehlen finanzielle Mittel, mit denen die Tiere richtig versorgt werden können.
Chamäleon Caspar ist sehr zahm und abenteuerlustig
Im Jahr 2016 wurde Buck als Kreisveterinärrätin beim EN-Kreis eingestellt. Die 40-Jährige lebt mit ihren drei Kindern im Alter von drei, acht und zerhn Jahren in Hattingen. Natürlich hat sie auch selbst Tiere: "Ich bin leidenschaftliche Reiterin und habe eine eigene Stute. Außerdem habe ich eine Katze aus einem Tierschutzfall übernommen. Und dann gehört noch Caspar zu uns. Caspar ist mein Chamäleon - er ist sehr zahm und abenteuerlustig."
Zurück zum Fall in Witten: Hier wurde den Eltern ein Anhörungsbogen geschickt. Jetzt müsse eine Frist abgewartet werden, so Kreissprecher Ingo Niemann. Nach der Antwort wird über das weitere Vorgehen entschieden.
>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel