Hattingen. Letzter Tag vor dem zweiten großen Lockdown in Hattingen: Das Parkhaus ist schon am Morgen voll. Abstand und Geduld reichen nicht immer aus.
Letzter Geschäftstag im Jahr 2020: Schon am Morgen ist das Parkhaus voll, Menschen kommen in die Fußgängerzone, wollen Geschenke kaufen, sich die Haare schneiden lassen. Auf die Maskenpflicht wird geachtet, Abstand und vor allem Geduld gibt es indes nicht immer. Bis mindestens 10. Januar 2021 bleiben viele Einzelhandelsgeschäfte jetzt erst einmal geschlossen.
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Ja, auch sie sei in die Stadt gekommen, sagt Heidi Hampel, „aber nicht, weil ich einkaufen will, sondern weil ich dringend Medikamente aus der Apotheke abholen muss“. Ebenda bilden sich auch schon gegen halb neun am Morgen lange Schlangen – es ist der erste Tag, an dem drei kostenlose FFP-2-Masken an Menschen, die älter als 60 Jahre sind, und Risikopatienten (Chronisch Erkrankte wie zum Beispiel Diabetiker) abgegeben werden. Hierbei reicht der Personalausweis für den Altersnachweis, ein Arztrezept oder eine Bescheinigung für die entsprechende Erkrankung.
Zwei weitere Todesfälle und Rekord-Inzidenzwert
Zwei weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus in Hattingen meldet das Kreisgesundheitsamt am Dienstagmittag: Verstorben sind ein 64-jähriger Mann sowie eine 89-jährige Frau aus dem Pflegeheim St. Josef. In Hattingen gibt es jetzt zwölf Todesfälle.
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Hattingen ist erneut angestiegen und liegt nun bei 312,28. Auch für den gesamten EN-Kreis ist sie inzwischen so hoch wie nie: Die Zahl der Infektionen ist von Montag auf Dienstag um 106 angestiegen, die Inzidenz liegt im Kreisgebiet bei 190,37. Die bislang höchste Inzidenz war am 11. November mit 179,26 festgestellt worden.
Die anderen kommen zum Kaufen in die Fußgängerzone. Oder zum Haareschneiden. „Ich muss doch nach was aussehen“, meint Ruth Weise. Die 67-Jährige muss selbst über ihren Satz lachen und sagt mit einem Augenzwinkern zum Autor: „Männer mit weniger Haaren kennen diese Probleme nicht.“
Was eine übervolle Innenstadt am Dienstag womöglich verhindert, ist der stetige Regen. Was für den einen oder anderen Besucher mehr als üblich sorgt, ist der Wochenmarkt auf der Großen Weilstraße. Den wird es auch während des Lockdowns geben (dienstags vor Kaufland, samstags vor dem Finanzamt), ebenso wie den Wochenmarkt in Welper (freitags an der Thingstraße). Auch die Lebensmittelgeschäfte bleiben wie gewohnt geöffnet.
Gegen Mittag wird es in der Hattinger Fußgängerzone ruhiger
Gegen Mittag wird es ruhiger. Normalbetrieb. Schlangen gibt es noch vor den Parfümerieketten, die zum letzten Mal vor den Festtagen geöffnet haben. Auch in den Drogeriemärkten ist es durchaus belebt, obwohl diese auch an den kommenden Tagen wie gewohnt offen sind.
Im Reschop Carré wirbt die eine oder andere Kette noch einmal offensiv für ihren Online-Shop, auf der Heggerstraße haben sich einzelne Händler zum frühzeitigen „Sale“ entschieden. Es ist der Versuch, wenigstens ein bisschen Umsatz in diesem vermaledeiten Corona-Jahr über die Ziellinie zu retten.
Hörakustiker und Optiker bleiben dagegen geöffnet, ebenso wie Kioske und Zeitungsverkaufsstellen. Blumenläden dürfen nicht das komplette Sortiment anbieten, aber der Verkauf von Weihnachtsbäumen sowie Schnitt- und schnell verderblichen Topfblumen bleibt. Was für viele Gastronomen, aber auch für Bürgerinnen und Bürger wichtig ist: Abhol- und Bringdienste sind weiterhin erlaubt – ein umfangreiche Übersicht für Hattingen gibt es im Internet auf der Seite www.hattingen-erleben.de.
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