Hattingen. Die in Hattingen aktiven Verkehrsbetriebe Bogestra und VER zählen nur wenige Verstöße gegen die Maskenpflicht im Bus. Aber auch weniger Fahrgäste.
Ein großer Streitpunkt im Zusammenhang mit den Sicherheitsmaßnahmen ist der Umgang mit dem öffentlichen Personennahverkehr. Denn während Abstand halten in so gut wie jedem Lebensbereich umsetzbar ist, wird es in Bus und Bahn schwierig. Gleichzeitig nutzen aber viele Menschen, auch in Hattingen, den ÖPNV, um ihren Arbeitsplatz zu erreichen.
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Zwar gebe es keine Abstandsregel in den Fahrzeugen, erläutert Sandra Bruns, Pressesprecherin der Bogestra. Die sei schon platztechnisch nicht umsetzbar. Um so wichtiger wird dadurch aber die Maskenpflicht. Sie besteht sowohl in den Fahrzeugen, als auch am Bahnsteig beziehungsweise bei Bushaltestellen „im gesamten Haltestellenbereich“, erklärt sie.
Nur ein Prozent der Fahrgäste verstößt gegen Maskenpflicht
Die Verstöße gegen diese Regel können mit 150 Euro Bußgeld geahndet werden. In den Fahrzeugen der Bogestra und der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) seien regelmäßig Teams aus Kontrolleuren, Ordnungsamtsmitarbeitern und Polizei unterwegs, um das zu kontrollieren. Die Ergebnisse sind allerdings erfreulich: Nur rund ein Prozent der Fahrgäste verstoße dagegen.
Dennoch mahnt die Verbraucherzentrale für den Ennepe-Ruhr-Kreis zur Vorsicht und empfiehlt abseits der offiziellen Regularien, „eigenverantwortlich eigene Regeln einzuhalten, damit die Nutzung des ÖPNV nicht zur Ansteckungsgefahr wird“.
Verbraucherzentrale gibt Tipps zum Bus- und Bahnfahren
So rät sie Fahrgästen etwa, dass sie versuchen sollten, auch in hoch ausgelasteten Bussen und Bahnen einen möglichst weiten Abstand zu halten. Die Regel „Zuerst aussteigen lassen“ sei in der aktuellen Lage noch wichtiger. Wer nur kurz unterwegs ist, sollte außerdem möglichst auf Essen und Trinken während der Fahrt verzichten, schließlich muss hierfür die Maske abgenommen werden. Das gilt auch für das Rauchen am Bahnsteig.
Zudem empfiehlt die Verbraucherzentrale, auf stark genutzten Strecken nach Möglichkeit auf alternative Abfahrtszeiten umzusteigen. Wer etwa seine Arbeitszeit flexibel verschieben kann, könne ausprobieren, ob frühere oder spätere Verbindungen weniger stark genutzt werden. Bei besonders vollen Zügen könne sich außerdem ein Zusatzticket für die Erste Klasse als hilfreich erweisen, da es dort oft mehr freie Plätze gebe. Am flexibelsten sei, wer gleich ein Vierer-Zusatzticket erwirbt.
Ebenfalls ein Tipp führ Bahnreisende: Die gesamte Zuglänge zum Einstieg nutzen – denn häufig bilden sich Trauben an den Bahnsteigaufgängen, während an der Spitze oder dem Ende des Zuges weniger los ist.
Weniger Fahrgäste wegen Corona
Derweil spüren die in Hattingen aktiven Verkehrsbetriebe Auswirkungen der Pandemie auf die Zahl der Fahrgäste. „Die Fahrgastzahlen sind lange nicht da, wo sie einmal waren“, erläutert Sandra Bruns. Zu Beginn des Herbstes hätten sie etwa bei 80 Prozent des Vorjahreswertes gelegen, seien aber im Zuge des Teil-Lockdowns noch weiter gesunken.
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Das liege einerseits daran, dass jetzt mehr Menschen von daheim arbeiten, meint sie. Aber auch daran, dass Veranstaltungen, wie Konzerte, zu denen normalerweise viele Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, ausfallen. Deutlich spürbar sei das in Hattingen etwa auf den Linien, die die Henrichshütte anfahren.
Fahrkarten werden am liebsten per App gekauft
Abgesehen von weniger Fahrgästen merken Bogestra und VER auch einen Trend weg vom Bargeld. Schon seit März können Fahrkarten nicht mehr beim Busfahrer gekauft werden, Kunden müssen sie entweder digital oder im Kundencenter erwerben. Und hier entscheiden sich die meisten für den Kauf per App.
Bald soll der Kauf im Bus aber wieder möglich werden. Aktuell bauen beide Verkehrsunternehmen Trennscheiben in die Fahrzeuge ein, um die Busfahrer zu schützen. Sobald das abgeschlossen ist, können nicht nur die Tickets wieder im Fahrzeug gekauft werden, auch die noch gesperrten vier Sitze im Bereich hinter dem Fahrer sollen dann wieder freigegeben werden.