Sprockhövel. Damit es während der Corona-Pandemie nicht zu Abmeldungen kommt, startet die TSG Sprockhövel eine Aktion zur Mitgliederbindung. Wie die aussieht.

Mit einer Adventstüten-Aktion möchte der Verein TSG Sprockhövel Mitglieder binden. Vereinssport ist derzeit nicht erlaubt. „Wir haben natürlich extra sinnvolle Hygienekonzepte erstellt, Vereinssport wie Schwimmen wäre nur mit Anmeldung und in kleinen Gruppen auch jetzt sehr wohl möglich“, meint Bettina Katzer, Geschäftsstellen-Leitung TSG 1881 Sprockhövel.

Besonders ärgert die 48-Jährige von der TSG, dass mit zweierlei Maß gemessen würde, wie sie sagt: „Der Schulsport findet statt, wo ist der Unterschied zum Vereinssport – viele unserer Trainer haben den Sport sogar nach draußen verlegt, trotzdem ist der Betrieb untersagt.“

TSG Sprockhövel startet eine Aktion zur Mitgliederbindung in Corona-Zeiten

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Was das Schwimmen betrifft, sagt Katzer: „Die Kinder waren jetzt so lange nicht mehr im Schwimmunterricht, sie müssen dann wieder von vorne beginnen – ab dem kommenden Jahr wird sich die Wartezeit daher vermutlich verdoppeln.“ Und: „Bereits vor der Pandemie hat es einige Nichtschwimmer-Kinder in den sechsten und siebten Klassen gegeben, wenn jetzt nichts geändert wird, wird sich dieses Problem weiter verschärfen“, sagt Bettina Katzer.

Um sich bei den Mitgliedern in Erinnerung zu rufen, macht der TSG bei der Landessport-Kampagne „Trotzdem Sport“ mit. „Wir haben uns für die Adventstüten-Aktion entschieden und eine Förderung von 800 Euro bekommen.“

Adventstüten sind für Kinder von eineinhalb bis acht Jahren gedacht

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Die Adventstüten sind für die TSG-Mitglieder im Alter von eineinhalb bis acht Jahren gedacht. 13 Spielanleitungen für Spiele drinnen und draußen seien in jeder Tüte, Spielanleitungen für Spiele wie Schiffe versenken, einen Turmbau und eine Fühlbar, bei der Dinge ertastet werden müssen, außerdem Obst und Süßes.

„Aktuell packen wir zu zweit 350 Adventstüten, die wir persönlich an die Kinder ausgeben möchten“, so Katzer. Diese Adventstüten-Aktion führt der Verein zum ersten Mal durch: „Unsere Kündigungen sind derzeit noch nicht so immens, man kann sie den normalen Schwankungen zuschreiben“, erläutert sie, „das Problem ist aber, dass dem gegenüber keinerlei Neuanmeldungen stehen.“

Kreissportbund Ennepe-Ruhr hofft durch Aktionen Abmeldungswellen zu verhindern

„Alle Veranstaltungen, durch die Vereine normalerweise Einnahmen und Neumitglieder generieren, sind durch die Maßnahmen gegen die Pandemie, spätestens aber durch den Lockdown, abgesagt“, erläutert Philipp Topp, Geschäftsführer vom Kreissportbund (KSB) Ennepe-Ruhr. „Die Vereine müssen den Kontakt zu ihren Mitgliedern suchen und sie auch beim Sport zuhause zu unterstützen, damit die Menschen weiter Sport treiben, möglichst gesund bleiben, aber auch damit keine Abmeldungswellen auf die Vereine zukommen.“

Er wisse aber von Vereinen im Kreis, die bereits jetzt mit vielen Kündigungen konfrontiert seien, berichtet Topp. „Aber erst im Herbst 2021 haben wir verlässliche Zahlen und können sagen, wie sich der Lockdown ausgewirkt hat.“

Kreissportbund wünscht für die Zeit nach diesem Lockdown einheitliche Regelungen

Für den Wiedereinstieg in den Vereinssport, sobald es Lockerungen von Seiten des Landes gibt, hat der Kreissportbund genaue Vorstellungen: „Wir wünschen uns im Gegensatz zu der Zeit nach dem ersten Lockdown einheitliche, sinnvolle Regelungen.“