Hattingen. Im Prozess um den Mord am „Katzenstein“ hat der Rechtsmediziner ausgesagt. Seine Beschreibung der Verletzungen ist ein Dokument des Grauens.
Dieser Moment hat selbst den Angeklagten mit Entsetzen erfüllt: Als es im Prozess um den Mord am „Katzenstein“ am Dienstag um die Verletzungen des Opfers ging, weigerte sich der 45-jährige Ungar, dem Dolmetscher weiter zuzuhören. „Müssen diese Bilder gezeigt werden“, fragte er die Richter am Essener Schwurgericht. Dann verfiel er wieder in Schweigen. Rafael L. stützte seinen Kopf auf den Arm, legte den Ohrlautsprecher, mit dem er die Stimme des Dolmetschers besser hören kann, demonstrativ vor sich auf den Tisch.
„Dort wäre das linke Ohr“
Was in der Nacht auf den 28. April 2020 am Röhrkenweg in Hattingen passiert ist, ist entsetzlich. „Das gesamte Gesicht des Opfers war zertrümmert“, sagte Andreas Freislederer den Richtern. Dann holte der erfahrene Rechtsmediziner Fotos hervor und ging damit zur Richterbank. „Ich weiß, dass das schwer vorzustellen ist…“, fing er an. „Aber hier wäre das Nasenbein gewesen, hier das Kinn, das wäre die Augenhöhle, dort wäre eigentlich das linke Ohr.“
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Nach seiner Rekonstruktion muss der Täter zunächst mit einem kleineren Gegenstand – zum Beispiel mit einem Hammer – zugeschlagen haben. Vorne und hinten gegen den Kopf.
Opfer hat erst noch gelebt
Vor allem die Verletzung am Hinterkopf war so massiv, dass schon sie allein tödlich geendet hätte. Doch der 71-jährige Hattinger habe noch gelebt, als er in die Werkstatt geschleift wurde. Das sei an dem vielen Blut in seiner Lunge zu erkennen, das er eingeatmet habe. Mit Sicherheit sei das Opfer aber schon bewusstlos gewesen. „Vielleicht sah der Mann für einen Täter auch schon tot aus“, so Freislederer.
Was dann passierte, war ein erneuter, unfassbarer Gewaltausbruch. Gleich mehrfach wurde dem bereits am Boden liegenden, bewusstlosen Opfer mit einem wuchtigen Vorschlaghammer ins Gesicht geschlagen.
Keine Chance auf Abwehr
Abwehrverletzungen gibt es nicht. Was darauf deuten könnte, dass der 71-Jährige von dem Angriff überrascht wurde. Ein Freund hatte das Opfer am nächsten Tag gefunden. Die Staatsanwaltschaft wirft Rafael L. vor, den Hattinger Rentner ermordet zu haben, weil der ihn beim Einbruch erwischt habe.
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Der Angeklagte hatte sich nach der Tat selbst gestellt. Es hatte aber wohl Verständigungsprobleme gegeben. Der Prozess wird fortgesetzt.