Hattingen. Hans-Jürgen Feldmann aus Hattingen nennt sechs Alpakas sein eigen. Für Interessierte bieten er und seine Tochter Führungen mit den Tieren an.
„Wwmmueehhhh“, summt-muht Alpaka-Wallach Cornetto auf der Wiese, es ist ein ganz eigenes Geräusch – ein wenig wie Chewbacca aus „Star Wars“, aber viel leiser und vor allem: freundlicher. Cornetto gebe wiederholt das Geräusch von sich, da er gerade Mitglieder seiner Herde vermisse, erklärt Besitzer Hans-Jürgen Feldmann. Tochter Isabelle Feldmann wandert nämlich gerade mit zwei Herden-Mitgliedern und den Kunden Franziska von Hagen und Natascha Mattukat sowie deren Kindern Mila und Thilo übers Gelände. Seit Mitte diesen Jahres halten die Feldmanns eine Herde Alpakas und bieten Wanderungen mit ihnen an.
Angeschafft hatte er die Tiere eigentlich zur Landschaftspflege
So abonnieren Sie den WAZ-Newsletter für Hattingen%7besc#227867855}[news „Ich fand die Tiere schon immer faszinierend, sie sind süß und wirken unheimlich entschleunigend“, sagt Hans-Jürgen Feldmann. Drei Jahre habe er überlegt, bis er vor einigen Monaten die ersten Alpakas kaufte – „mittlerweile habe ich fünf Wallache und einen Hengst“. Angeschafft hatte er sich die Tiere eigentlich zur Landschaftspflege. „Mähen macht mir nämlich absolut keinen Spaß und für die Wiesen sind die Alpakas durch ihre weichen Sohlen und weil sie ihren Mist an nur an einer Stelle hinterlassen, perfekt.“ Der 59-jährige IT-ler plante außerdem, später im Ruhestand einmal Alpaka-Wanderungen in kleinen Gruppen anzubieten. „Aber da die Alpakas bereits bei Übergabe halfterführig waren, bin ich schon nach ein paar Wochen mit ihnen los gewandert.“
Ein Vater-Tochter-Hobby
Feldmann lebt mit Tochter Isabelle (30) und seiner Mutter auf dem Hügelland-Hof – ohne Partnerin: „Ich hatte eine Freundin, die war aber von der Alpaka-Idee nicht so begeistert, und was soll ich sagen: Sie ist weg und ich habe eine Herde Alpakas“, sagt er und lacht.
Seine Mutter habe nicht viel mit den Tieren zu tun, im Gegensatz zu Tochter Isabelle, die viel Zeit mit ihnen verbringe und auch Wanderungen durchführe, so Feldmann. Solange es von den Temperaturen her möglich war, habe er täglich auf der Terrasse gleich neben der Alpaka-Wiese gefrühstückt und sie beobachtet: „Das ist total interessant und witzig, die machen nämlich immer alles zusammen und rennt plötzlich einer los – beispielsweise in den Stall –, dann rennen alle hinterher!“
Die Feldmanns halten nur männliche Tiere
Die Feldmanns halten nur männliche Tiere, da der Aufwand ansonsten zu groß wäre. „Man muss weibliche und männliche Tiere getrennt voneinander halten, weil die männlichen sonst ständig die Stuten bespringen und das bedeutet Stress“, sagt Hans-Jürgen Feldmann. Auch in seiner rein männlichen Alpaka-Herde gebe es allerdings ab und zu Zankereien.
Alpaka-Führungen und mehr
Eine etwa eineinhalbstündige Wanderung inklusive Informationen zu den Alpakas und anschließender Fütterung kostet pro Person 30 Euro, aktuell sind pro Wanderung nur Mitglieder eines Hausstandes erlaubt.
Wer nicht gut zu Fuß ist, kann die Tiere auch auf dem Hügelland-Hof in Bredenscheid besuchen, eine Stunde inklusive Informationen und Fütterung der Tiere kostet ab 20 Euro.
Termine kann man entweder per E-Mail, huegelland-alpakas@web.de , oder telefonisch unter 0152/ 21 86 02 96 mit Hans-Jürgen Feldmann vereinbaren. Weitere Infos gibt’s auf www.huegelland-alpakas.de
Die meisten seiner Kunden treffen bei Hans-Jürgen Feldmann erstmals mit Alpakas aufeinander.
„Obwohl sie sich nicht groß streicheln lassen, erlebe ich es dabei immer wieder, dass sich die Menschen sofort in sie verlieben.“
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Durch den Lockdown im Zuge der Corona-Pandemie darf derzeit einer der Feldmanns nur noch mit Personen eines gemeinsamen Haushalts wandern, so wie jetzt seine Tochter Isabelle mit den Müttern Franziska von Hagen und Natascha Mattukat sowie deren Kindern, die alle in einem Haushalt leben.
Die Alpakas zufällig bei einem Spaziergang entdeckt
„Ich habe die Alpakas zufällig bei einem Spaziergang entdeckt und es dann einfach mal mit dem Wandern ausprobiert“, erzählt von Hagen. Sie hätte nämlich gelesen, dass die Tiere gut gegen Stress helfen sollen, den sie als Mutter eines Kleinkindes natürlich habe, so die 27-Jährige. „Und es hat tatsächlich funktioniert: Die Alpakas strahlen so viel Ruhe aus und die überträgt sich sofort auf mich.“ Auch das Alpaka-eigene „summ-muhen“ entspanne sie – so sehr, dass sie gleich den nächsten Termin zum Alpaka-Wandern vereinbart hat.