Hattingen. Trotz Corona bewerten viele Unternehmen in Hattingen, Bochum, Herne und Witten ihre wirtschaftliche Lage als gut oder befriedigend.

Als „nicht ganz so negativ, wie man das hätte befürchten können“ haben die Unternehmen in Hattingen, Bochum, Herne und Witten ihre Geschäftslage im Oktober bewertet. Das meldet die IHK Mittleres Ruhrgebiet jetzt als Ergebnis seiner Herbst-Konjukturumfrage.

Noch mehr als drei Viertel der Firmen zufrieden

Demnach bewerten mehr als drei Viertel (77,5 Prozent) der über 200 teilnehmenden Unternehmen ihre wirtschaftliche Lage als gut oder befriedigend. Das sind 15 Prozent weniger als vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Der Konjunkturklima-Index, in dem aktuelle Geschäftslage und Erwartungen zusammengefasst werden, sei seit Februar zwar gesunken, liege aber noch immer höher als beispielsweise zu Zeiten der Finanzkrise 2008/09.

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Der zweite Lockdown vergrößere allerdings die Sorgen vieler Unternehmen und werde viele von ihnen, besonders aus den Bereichen Gastronomie und Freizeit, vor die Existenzfrage stellen, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführer Eric Weik. Finanzielle Hilfe durch Bund und Land sind seiner Ansicht nach entscheidend, sonst drohe eine Insolvenzwelle.

Weniger Sorge im Handel, mehr in der Industrie

Unterschiede gibt es allerdings zwischen Industrie und Handel: Während der Handel zu 83 Prozent eine gute oder befriedigende Geschäftslage angibt, strecken nur 73,7 Prozent der Industriebetriebe noch den Daumen hoch. Gründe dafür seien der schwächelnde Export, die sinkende Inlandsnachfrage und die teilweise schwache Auslastung der Produktion.

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Über die Hälfte der Unternehmen erwartet weiterhin sinkende Umsätze beim Export – sowohl wegen der Corona-Pandemie als auch wegen der Sorge um einen No-Deal-Brexit. Entlassungen im großen Stil waren für die meisten Firmen im mittleren Ruhrgebiet bislang allerdings kein Thema, fast 20 Prozent erwogen sogar, weitere Mitarbeiter einzustellen.