Hattingen. Mit dem Programm „Der Gitarrenflüsterer“ trat Comedian Helmut Sanftenschneider jetzt in Hattingen auf. Eine Panflöte durfte aber nicht fehlen.

Endlich mal keine Autos, vor denen er auftrat, sondern echte Menschen, die Emotionen und Mimik haben - ein Highlight für Helmut Sanftenschneider, der jetzt mit einem Solo-Programm aus den vergangenen 15 Jahren in Hattingen auftrat. Im Henrichs lauschten unter Corona-Auflagen einige Dutzend Besucher dem Comedian, Musiker und Nachtschnittchen-Chef beim „Gitarrengeflüster“.

Er nimmt das Publikum mit auf eine große Kreuzfahrt

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Nur noch vor Blech aufzutreten, hinterlasse doch seine Spuren, gesteht Sanftenschneider. Und erzählt: Letztens sei er auf einen Parkplatz gefahren und habe gefragt: „Hallo, seid ihr alle gut drauf?“ So viel Verwirrung ist am Montagabend nicht. Mit der spanischen Gitarre und den spanischen Klängen nimmt der vielseitige Komiker das Publikum mit auf eine große Kreuzfahrt.

Da hört sich doch so vieles nach sehr bekannten Klängen an. „Volare - cantare“, ein Lied, das jeder kennt. Fliegen und singen. Sanftenschneider bleibt auf dem Teppich und hebt nicht ab, er zieht den Gesang vor und streut immer wieder kurze Melodien ein, mit dem er das Ruhri-Publikum sofort einfängt: „Glück auf, der Steiger kommt.“ Mitsingen und Klatschen ist fester Programmteil.

Sanftenschneider präsentiert sein breites Spektrum als vielseitiger Künstler

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Dass er die hohe Kunst des Gitarrespielens beherrscht, hat sich inzwischen herumgesprochen. „Ich freu’ mich ja über jedes Kompliment. Aber ich hör’ immer wieder, wie gut ich Gitarre spielen kann“, erwähnt der Comedian kurz, ehe er dem Publikum sein breites Spektrum als vielseitiger Künstler präsentiert. Dabei stellt er den Besuchern unter anderem das Lied des Torero vor, der beim Stierkampf entmannt worden ist. Sanftenschneider singt dabei so hoch, dass man fürchtet, es zerspringen die Gläser.

Auch eine Reihe eigener Gedichte mit sehr begrenztem Text-Umfang gibt er zum Besten. Kostprobe: „Ich bin nicht mehr zwanzig, aber, wenn ich Musik hör’, dann Danzig.“ Und passend zur verflixt kühlen Jahreszeit trägt er seinen ganz eigenen Text zum bekannten „Despacito“ vor. „Esther friert so, Frauen sind anscheinend nicht gut isoliert so, du als Mann hast das inzwischen akzeptiert so, doch sag’ lieber nichts dazu, das eskaliert so.“

Ein unfassbar komisches Talent

Sein unfassbar komisches Talent stellt er dann noch als Peruaner unter Beweis. Er springt mit nackten Beinen, dicken roten Socken, einem Wollumhang und Alpaca-Mütze mit Ohrenklappen auf die Bühne und spielt völlig verrückt auf der Panflöte. Er ist ein großer Musiker, Comedian und Moderator. Das Publikum, das in Coronazeiten lachen, klatschen und mitsingen kann, weiß es spätestens jetzt: Helmut Sanftenschneider kann nicht nur super gut Gitarre spielen kann.