Hattingen. Dass die Grünen keine Wahlempfehlung abgeben, hilft zunächst Dirk Glaser. Warum der Ausgang der Stichwahl in Hattingen dennoch völlig offen ist.

Dass die Grünen für die Bürgermeister-Stichwahl am Sonntag keine Wahlempfehlung abgeben, ist keine Überraschung. Der Ortsverband ist zwischen zwei Strömungen hin- und hergerissen.

Der einen Seite geht es darum, Frank Mielke als Bürgermeister zu verhindern. Sie hadern mit dem Auftreten und der Verwaltungsarbeit des Kämmerers und Personalchefs.

Frank Staacken hat es nicht geschafft

Der andere Flügel ist sauer auf Dirk Glaser. Der amtierende Bürgermeister habe viel zu wenig von dem umgesetzt, was er den Grünen für deren Wahlhilfe im Jahr 2015 versprochen hatte, heißt es. Damals hatten CDU, Grüne und FDP Glaser gegen den Sozialdemokraten Manfred Lehmann erfolgreich unterstützt.

Rein rechnerisch nutzt die ausgebliebene Wahlempfehlung der Grünen zunächst einmal Dirk Glaser. Der hat im ersten Wahlgang am 13. September 39,4 Prozent der Stimmen geholt und Frank Mielke (30,2 Prozent) relativ deutlich auf Platz zwei verwiesen.

Die Wahlbeteiligung wird noch einmal sinken

Dennoch ist das Rennen zwischen dem parteilosen Amtsinhaber und seinem SPD-Herausforderer völlig offen. Entscheidend wird sein, wer seine Wählerinnen und Wähler am Sonntag mobilisieren kann. Im ersten Wahlgang hatte die Beteiligung schon bei mageren 50,6 Prozent gelegen. Es ist leider zu befürchten, dass dieser Wert noch einmal drastisch sinkt.

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