Hattingen. Ayhan Cörkem hat während des Corona-Ramadans Hilfebedürftige in Hattingen mit Essen versorgt. Robin Disselkamp hat die Arbeit jetzt dokumentiert.

Dieses Corona-Jahr hat alle Gepflogenheiten auf den Kopf gestellt. Für Muslime kamen im Fastenmonat Ramadan besondere Probleme hinzu. Ayhan Cörkem, Inhaber der Pizzeria Allegro auf der Nordstraße 16, hatte die Idee für eine Hilfsaktion, die dankbar angenommen wurde. Das alles hat Robin Disselkamp (37) in Fotos festgehalten und jetzt ein Heft produzieren lassen, „um zu dokumentieren, was für tolle Aktionen hier in unserer kleinen Stadt möglich sind.“

Abgepackte Lieferungen in die Klinik und in die Moschee

Normalerweise sei es im Ramadan so, dass nach Sonnenuntergang die Jüngeren bei ihren Eltern und Großeltern essen gehen. „Aber in diesem Jahr machte Corona diese Tradition unmöglich“, erklärt der Fotograf, der mit Ayhan Cörkem befreundet ist.„Die Jüngeren konnten die Älteren nicht versorgen und die Älteren konnten nicht einkaufen, nicht kochen und kaum essen.“

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Da kam der Pizzabäcker auf die Idee, für Ärzte, Schwestern und Pfleger des Krankenhauses Portionen einzeln abzupacken und in die Klinik zu liefern. Dasselbe machte er für die Moschee, denn dort konnte ja auch das Fastenbrechen nach Sonnenuntergang nicht gemeinsam begangen werden.

Also brachten Mitglieder die riesigen Pfannen und Töpfe zu Ayhan, der einen ganzen Monat lang die Kochlöffel viel öfter schwang als sonst. Es war für ihn nicht nur sehr viel mehr Arbeit, er zahlte auch eine ganze Woche lang alles aus eigener Tasche. Danach lieferte die Moschee über Sponsoren die Zutaten. „Es gab viel zu tun, hat aber viel Spaß gemacht“, strahlt Cörkem.

40 Personen haben täglich mitangepackt, 50 Portionen wurden hergestellt

Um die 40 Personen packten mit an, nahmen die verschweißten Essensportionen durchs Fenster entgegen, luden sie in die Autos und fuhren mit ihren Privatwagen zu den Personen hin, die schon aufs Essen warteten.

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Um die 50 Portionen pro Tag stellte der 43-Jährige einen ganzen Monat lang her. Die Namen der Menschen, die versorgt werden mussten, hatte die Moschee zusammengestellt. Pizza, Nudeln, Salat und Vorspeisen bekamen die Muslime täglich aufgetischt.

Wie viel Arbeit in der Aktion steckte, hielt Robin Disselkamp in der Broschüre fest. „Damit man diese Hilfsaktion nicht vergisst!“

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