Sprockhövel. Adé Stromrechnung: Matthias Chantrain von der Bürger Energiegenossenschaft in Sprockhövel demonstriert die Anfertigung von Steckersolar.
„Steckersolar oder wie ich glücklich werde.“ Diesen leicht pathetischen Titel trägt die Präsentation von Matthias Chantrain. Er ist seit 2017 Mitglied bei der Bürger Energiegenossenschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Solarstromanlagen auf den Dächern der Region zu installieren und damit einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Kleine Platte voller Solarzellen
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Heute möchte Chantrain bei einem Vortrag seinen Zuhörer diese Thematik näher bringen und zeigen, wie jeder Bürger ganz einfach selbst eine eigene kleine Solaranlage installieren und somit Strom gewinnen kann. Ein Steckersolar ist nichts anderes als eine eine kleine Platte voller Solarzellen, die ohne weitere Umstände an beinahe jede Steckdose angeschlossen werden kann. Sie ist zumeist 1,60 Meter mal einen Meter groß und wiegt circa 20 Kilo, ein Standardmodul hat insgesamt 60 Zellen, die Sonnenenergie aufnehmen und in Strom umwandeln können.
Gerät richtet keinen Schaden an
„Das Gerät hat üblicherweise eine Leistung von 600 Watt. Das ist doch schon was. Mit der aufgenommenen Energie können normale Haushaltsgeräte, wie Spülmaschine, Waschmaschine oder Wasserkocher ganz einfach betrieben werden.“ Natürlich ist solch eine Apparatur vollkommen sicher und richtet bei richtiger Handhabung in dem Stromkreis, an den das Solarmodul angeschlossen ist, keinerlei Schäden an. „Von der Sicherheit her ist ein Toaster gefährlicher“, meint Chantrain schmunzelnd.
Richtige Platzierung ist entscheidend
Vor allem die richtige Platzierung trage dazu bei, das volle Potential des Geräts auszuschöpfen. „Die optimalen Erträge werden bei 25 bis 30 Grad Neigungswinkel und Südausrichtung erzielt.“ Liege das Modul flach auf der Erde, würden immerhin 90 Prozent der Kapazität ausgeschöpft. Nun gilt es, den richtigen Platz für eine solche kleine Solaranlage zu finden. Der Experte empfiehlt: „Auf der Terrasse, auf dem Balkon oder sonst auf einer Freifläche.“
Zustimmung des Vermieters einholen
Zumeist müsse man in diesem Fall theoretisch nicht einmal die Zustimmung des Vermieters einholen. Auch eine offizielle Anmeldung sei nicht zwingend notwendig. „Ich rate aber trotzdem dazu“, rät Chantrain. „Es kann nicht schaden und dauert auch nicht lange. Nichts wäre unnötiger, als wegen eines Steckersolarsystems Schwierigkeiten mit wem auch immer zu bekommen.“ Schließlich können sich die Zuhörer ein solches Modul natürlich auch in der Praxis anschauen und es betasten. Durch den Aluminiumrahmen ist das Gerät überraschend leicht und handlich. Auf die Frage, ob das Solarsystem denn überhaupt wirtschaftlich sei, antwortet Chantrain bestimmt: „In jedem Fall. Der Umwelt kommt es nämlich immer zugute.“
Rund 600 Euro Anschaffungskosten
Er selbst habe ein solches im Vorgarten auf einer Gabione. „Natürlich ist das Teil an sich in der Anschaffung nicht ganz billig. Man muss mit rund 600 Euro rechnen. Dafür beträgt die technische Laufzeit aber mindestens 25 Jahre.“