Sprockhövel. Ein 89-jähriger Sprockhöveler war am Montag mit Fällarbeiten beschäftigt. Ein umstürzender Baum verletzte ihn tödlich.
Zu einem tragischen Unfall kam es am Montagabend in Niedersprockhövel. Ein 89-jähriger Mann war zusammen mit seinem Sohn im eigenen Wald mit Fällarbeiten beschäftigt, als er von einem umstürzenden Baum erfasst und schwer verletzt wurde. Obwohl noch ein Rettungshubschrauber angefordert wurde, konnte dem Mann nicht mehr geholfen werden.
19.45 Uhr wird Feuerwehr alarmiert
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Der Ort des Unfalls liegt im Bereich Freisewinkel, das Waldstück nahe eines Ackers. Die beiden Männer waren mit Motorsägen ausgerüstet und fällten und stutzten Bäume in dem Forst. Es war gegen 19.45 Uhr, als die Freiwillige Feuerwehr Sprockhövel mit ihren Löschzügen Niedersprockhövel und Hiddinghausen alarmiert wurde. Die Leitung hatte der Chef der Sprockhöveler Feuerwehr, Christian Zittlau, der mit insgesamt 16 Einsatzkräften hinaus zu der Unglücksstelle fuhr.
Mann war von stürzendem Baum erfasst worden
Am Wald angekommen bot sich den Sprockhöveler Wehrleuten das schlimme Bild eines Unfalls: Aus bislang ungeklärter Ursache war der 89-jährige Sprockhöveler von einem umstürzenden Baum erfasst und lebensgefährlich verletzt worden. „Die Situation war für die Einsatzkräfte besonders bestürzend, weil uns die beiden Männer bekannt sind“, berichtet Feuerwehrsprecher Max Blasius. Der anwesende und unter Schock stehende Sohn des Verunglückten war selbst früher Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Sprockhövel gewesen und hatte den Unfall aus nächster Nähe miterleben müssen.
Kampf um das Leben des Mannes
Es war sofort klar, dass die schweren Verletzungen des alten Mannes akut lebensbedrohlich waren. Transportfähig war der Mann zu diesem Zeitpunkt nicht. Mittlerweile waren auch Polizei und Rettungsdienst eingetroffen, und alle kämpften darum, das Leben des Schwerverletzten zu retten – ein Wettlauf mit der Zeit.
Zu wenig Platz im Hubschrauber
Nach einiger Zeit war das Risiko kalkulierbar, den Mann in ein Krankenhaus zu transportieren. Auf einer kleinen Straße im Freisewinkel war mittlerweile der Rettungshubschrauber Christoph 8 aus Lünen gelandet, der Pilot wartete auf weitere Anweisungen. Doch die Verantwortlichen entscheiden, dass ein Verletztentransport in diesem Fall mit dem Hubschrauber nicht möglich war: Während des Transports waren unablässig ärztliche Behandlungsmaßnahmen erforderlich, und dafür waren die räumlichen Kapazitäten des Hubschraubers nicht ausreichend. Also wurde entschieden, den Hubschrauber wegzuschicken und den 89-Jährigen doch mit einem bereitstehenden Rettungswagen in eine Bochumer Spezialklinik zu bringen. Christoph 8 flog daraufhin nach Bochum zurück, um dort seinen Notarzt wieder aufzunehmen und zurück nach Lünen zu fliegen.
Polizei ermittelt Unglücksursache
Die Feuerwehr Sprockhövel entfernte noch einen auf der Straße liegenden Baum, damit die dahinter liegenden Häuser wieder angefahren werden konnten. Die Leiterin des Polizeieinsatzes konnte jetzt zusammen mit ihren Kollegen die Untersuchungen zur Ermittlung der Unglücksursache aufnehmen, „es liegen aber auch am Tag nach dem Unglück noch keine weiteren Erkenntnisse vor“, sagte Polizeisprecherin Sonja Wever. Eine Mitteilung an die Berufsgenossenschaft wurde von der Polizei veranlasst.
Am Dienstagnachmittag wurde schließlich bekannt, dass der 89-jährige Sprockhöveler in der Bochumer Klinik verstorben ist.
Geschichte von Christoph 8
Christoph 8 ist ein am St.-Marien-Hospital Lünen stationierter Rettungshubschrauber, der am 23. Dezember 1974 in Dienst gestellt wurde.
Da Mitte der 1970er Jahre nicht genug Geld für den Bau einer Luftrettungsstation und die Anschaffung eines Hubschraubers vorhanden war, startete das ADAC-Präsidium in einer Öffentlichkeitskampagne eine Spendenaktion durch den Verkauf der Schallplatte „Stars singen für Christoph 8“. Die gespendeten 1,3 Millionen D-Mark wurden beim Frühjahrs-ADAC-Kongress 1974 an den Bundesinnenminister übergeben.