Hattingen. Die WAZ Hattingen hat die fünf Parteien für die Kommunalwahl zu sechs Themenbereichen befragt. Zum Auftakt geht es um die Schullandschaft.
In der Hattinger Schullandschaft gibt es viele offene Fragen: Bleibt die Realschule an der Grünstraße? Wie soll das Schulzentrum Holthausen verändert werden? Muss es Veränderungen bei den Grundschulen in den Stadtteilen geben, auch in Bezug auf den Offenen Ganztag? Hier gibt es die Pläne der fünf Parteien, die sich um Sitze im neuen Hattinger Stadtrat bewerben.
SPD
Für Schulen und ihre Aufnahmekapazität sei „eine neue, sorgfältige und vorausschauende Planung zu erstellen“, so die Sozialdemokraten. Das habe bisher nicht geklappt. Der Beschluss, die Realschule nach Holthausen zu verlegen, soll aufgehoben werden.
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Mit dem Fortbestand der Realschule an der Grünstraße könne das Schulzentrum zum Schul- und Seminarzentrum ausgeweitet werden. Die Volkshochschule soll mit ihren Unterrichtsräumen dauerhaft hier untergebracht werden.
Für den Offenen Ganztag (OGS) seien in allen Stadtbereichen „schnellstmöglich qualitative Angebote zu schaffen, die den anstehenden Rechtsanspruch schon jetzt bedienen“.
CDU
Die Christdemokraten wollen, dass die Realschule Grünstraße an ihrem Standort durch Schaffung von Differenzierungsräumen als Schwerpunktschule für Inklusion gestärkt wird. Die Gymnasien müssten rechtzeitig für G 9 ausgestattet werden.
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Zur Optimierung der Raumnutzung an Schulen soll ein Konzept entwickelt werden. Dabei sind multifunktional genutzte Räume beim OGS-Ausbau kein Tabu. Hierzu gehöre auch „eine bedarfsgerechte Ferienbetreuung im Bereich der Verlässlichen Vormittagsbetreuung“.
„Wir wollen mehr Geld für eine moderne Einrichtung der Klassenräume und Digitalisierung ausgeben“ – an den Schulen müssten ausreichende Endgeräte vorhanden sein. Es soll auch die Möglichkeit geben, Endgeräte auszuleihen.
Bündnis 90/Die Grünen
Alle Hattinger Schulen sollten „endlich auf einen vernünftigen Sanierungsstand gebracht werden“, meinen die Grünen. „Zudem benötigen wir dringend Mittel für die Ausstattung der Schulen, den OGS-Ausbau und die Digitalisierung.“
Ihre Ziele: Ausstattung der Gymnasien für die erweiterte Schulzeit (von G 8 auf G 9); Schaffung und Ausstattung notwendiger Fachräume; Ausbau der Gesamtschule zur Sicherung der freien Schulwahl; Standortsicherheit für die Realschule Grünstraße; Verbesserung der räumlichen Situation der Grundschulen um individualisierten und inklusiven Unterricht zu unterstützen; zukunftsorientierte mediale Ausstattung aller Schulen.
FDP
Die Freien Demokraten wollen Zukunftsinvestitionen in der Bildung – „in die digital-technische Infrastruktur und in die digitale Lehr- und Lerninfrastruktur“. Die Coronakrise habe gezeigt, dass dies dringend notwendig sei.
Wahlprüfsteine zur Kommunalwahl 2020
Alle Hattinger Bürgerinnen und Bürger, die 16 Jahre und älter sind, werden für Sonntag, 13. September, zur Kommunalwahl aufgerufen. Hierbei wird unter anderem auch über die neue Zusammensetzung des Stadtrats entschieden.
Fünf Parteien bewerben sich um Sitze: SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und „Die Partei“. Die WAZ-Redaktion hat sie mit sechs Wahlprüfsteinen konfrontiert: Schullandschaft, Verkehr & Infrastruktur, Kulturelle Zukunft, Kinderbetreuung, Sport und Bürgerfreundlichkeit.
Bei der Kommunalwahl 2014 gab es folgendes Ergebnis:
SPD – 41,8 Prozent; CDU – 33,8 %; Bündnis 90/Die Grünen – 10,3 %; FDP – 4,2 %; „Die Partei“ ist damals nicht angetreten, Die Linke und die Piratenpartei kandidieren in diesem Jahr nicht fürs Stadtparlament.
Aufgrund der Wiedereinführung von G 9 habe das Gymnasium Holthausen einen größeren Raumbedarf – deshalb „treten wir für eine Neubewertung des Umzugs der Realschule Grünstraße ein“.
Die FDP will eine Fortsetzung des Schwerpunkt-Modernisierungsprogramms mit rund einer Million Euro für die Schulen. „Jedes Jahr muss eine andere Schule – sowohl Grundschulen als auch weiterführende Schulen – schwerpunktmäßig Investitionen erhalten.“
Die Partei
„Alle unsere Forderungen und Entscheidungen werden vorher mit direkt betroffenen Menschen besprochen werden“, erklärt „Die Partei“. Vertreter wie Eltern- oder Schulsprecher würden zu den Sitzungen einladen. Man habe einen Beibehalt der Realschule Grünstraße gefordert, „da aber aktuell alle auf den Zug aufspringen, sollte das Thema bald wieder vom Tisch sein“.
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