Hattingen. Floristin Bogumila Drosz ist Inhaberin von „BlumenCreativ“ in Hattingen. Wie sie sich gegen Ketten behaupten kann und was eine Blumentorte ist.
Blumentorten sind die Spezialität von Bogumila Drosz – und ein Hingucker vor und in ihrem Geschäft „BlumenCreativ“ an der Heggerstraße.
Die flachen Gestecke mit zumeist einer großen Blüte in der Mitte, eingerahmt von kleineren, sind mit buntem Filz umwickelt, gehalten von einem kleinen Schleifenband. „Es gibt diese Blumentorten in klein und groß. Ich habe vor Jahren damit begonnen. Sie sind sehr beliebt, gerade auch als Tischdekoration bei Hochzeiten oder Kommunion-Feiern“, erklärt Bogumila Drosz (57).
Gestecke aus Seidenblumen im Geschäft „BlumenCreativ“ in Hattingen
Eine weitere Spezialität sind Gestecke aus Seidenblumen. „Sie zu stecken, bereitet mir viel Freude.“ Wichtig ist ihr, dass bei den Gestecken und Sträußen „meine Handschrift erkennbar ist“. Denn sie ist gerne kreativ.
Die Leidenschaft für Kreativität war es auch, die Bogumila Drosz zu ihrem Beruf als Floristin brachte. „In Polen habe ich eine technische Ausbildung gemacht. Die ist aber in Deutschland damals nicht anerkannt worden. Und weil ich immer gerne kreativ war, habe ich umgeschult und bin Floristin geworden“, erinnert sie sich.
Traum von der Selbstständigkeit
25 Jahre alt war sie damals und lebte in Dortmund. Seitdem arbeitet sie mit Blumen – inzwischen in Hattingen. 2008 kam sie her, machte sich 2009 selbstständig. „Ich suchte damals Arbeit, fand nichts. Da habe ich mich getraut und mich selbstständig gemacht. Das war eigentlich auch immer mein Traum.“ Denn ihr war klar: „Nur so kann ich entscheiden, was ich mache und anbieten möchte.“
Und dann fand sie auch noch dieses für sie ideale Ladenlokal an der Heggerstraße 38. „Zufall oder Schicksal“ nennt sie das. Etwa die Hälfte des mit 64 Quadratmetern eher kleinen Geschäfts ist Ausstellungsfläche. Dahinter geht es einige Stufen hoch in Bogumila Drosz’ Arbeitsbereich. „Zudem habe ich noch Platz im Keller, das Geschäft ist hier toll gelegen, hat einen Hinterausgang für Lieferungen, es gibt Parkplätze am Rathaus“, erklärt sie.
Frische bei Schnitt- wie Topfblumen
Frische ist Bogumila Drosz wichtig. Darum kauft sie fast täglich frisch ein: in Dortmund, Hamm, Sprockhövel. Ein Mal pro Woche kommt auch ein Händler zu ihr. „Ich kaufe die Ware so, wie ich sie brauche und das ist auch manchmal abhängig vom Wetter, gerade bei Schnittblumen.“
Die Dekorations-Artikel ersteht sie in den Niederlanden. Da ist eine kniende Schwangere in Silber. Im Kopf als Blumentopf sehen die fünf Blätter der darin stehenden Sukkulente aus wie Haare. Es gibt Kerzenlichter, einen Kranz aus Muscheln.
Bei Gestecken und Sträußen soll man Bogumila Drosz’ Handschrift erkennen
Bei den Topfpflanzen legt Bogumila Drosz Wert auf Ausgefallenes, auch Gräser, die „nicht in jeder Kette zu haben sind“, präsentiert sie auch vor der Tür dekorativ in Kisten. So setzt sie sich ab.
Ihr Arbeitstag ist lang. „Ich habe nur eine Aushilfe, die einmal pro Woche kommt.“ Dann hat sie frei. An den anderen Tagen geht es um 7 Uhr los mit dem Einkauf, dann steht sie im Geschäft. Bis abends. Ohne Pause.
Ladenname zeigt die Bedeutung der Kreativität
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Laufkundschaft bleibt oft vor der Auslage stehen. Aber Bogumila Drosz verzeichnet auch viele Stammkunden. Sie berät gern. Trauerfloristik, Gestecke fürs Auto bei Hochzeiten: „Ich bringe 30 Jahre Berufserfahrung ein“, erklärt die Inhaberin von „BlumenCreativ“. Und ihre Kreativität. Das sagt ja auch schon der Name des Geschäfts.