Hattingen. Die Busse sind seit dem Schulstart in Hattingen wieder voller, eine Mutter besorgt dies wegen Corona. Bogestra-Sprecher erinnert an die Vorgaben.

Die Corona-Infektionszahlen steigen auch in Hattingen an, die Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus wächst. Umso besorgter ist die Winz-Baakerin Katharina Schlagbaum dabei darüber, dass in Bussen keine Mindestabstände eingehalten werden müssen, sich Schüler und andere Fahrgäste in diesen unweigerlich nahe kommen. Das könne im Fall eines an Covid-19 erkrankten Fahrgastes weitreichende Folgen für Hattingens Schulen haben.

Mutter: Kinder sitzen dicht gedrängt im Schulbus

Wie in Vor-Corona-Zeiten dicht gedrängt im Schulbus säßen die Kinder oder stünden in diesen in den Gängen, hat Katharina Schlagbaum beobachtet, selbst Mutter schulpflichtiger Kinder. „Die Schulbusse E 28 und E 50 zum Beispiel fahren im Abstand von sieben Minuten drei Schulen hintereinander an: die Realschule Grünstraße, das Gymnasium Waldstraße und das Gymnasium Holthausen.“ Überall werde dokumentiert, „wer wo mit wem im Kontakt ist. Kinder dürfen sich innerhalb der Schulen nicht mischen. Überall“, so die Winz-Baakerin, „wird auf die Einhaltung von Hygiene- und Schutzmaßnahmen gedrängt – nur nicht in unseren Schulbussen.“

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Doch was passiere, wenn in einem dieser Busse ein Covid-19-Erkrankter sitze? Werde von den Verantwortlichen etwa „mit offenen Augen in Kauf genommen, dass im schlimmsten Fall nicht nur eine Klasse in Quarantäne geschickt wird, sondern sich das Coronavirus direkt auf drei Hattinger Schulen ausweiten kann“, fragt sie sich. Und regt an, dass ein Schulbus ausschließlich für die Beförderung zu einer Schule eingesetzt wird.

Bogestra-Sprecher: In Stoßzeiten fährt alles, was wir an Fahrzeugen haben

Für das Beispiel der Winz-Baakerin würde dies indes den Einsatz eines weiteren Busses während der Stoßzeiten bedeuten, doch gerade in diesen fahre „grundsätzlich alles, was wir an Fahrzeugen haben“, sagt Christoph Kollmann, Sprecher der für die E 28 und E 50 zuständigen Bogestra. Mit Schuljahresbeginn habe die Bogestra das Platzangebot gegenüber den Ferienzeiten „nach dem bestehenden, bewährten Einsatzwagen-Konzept wieder erheblich erweitert“, so Kollmann. „Wir haben allerdings nicht mehr Busse aufgrund von Corona im Einsatz.“ Veränderungen beim E 28 und E 50 seien aktuell nicht geplant. Auch eine Beschränkung auf bestimmte Fahrgäste – etwa den Einsatz einiger Busse ausschließlich für Schüler – sei nicht vorgesehen.

Verkehrsunternehmen appellieren an Busfahrgäste

Wie ihr Kollege Christoph Kollmann appelliert auch Sandra Bruns, Sprecherin des Verkehrsunternehmens VER, an die Fahrgäste, sich unbedingt an die Maskenpflicht in Bussen und an Haltestellen zu halten sowie die allgemeinen Hygieneregeln zu beachten.

Gleichwohl könne sie die Sorge mancher Fahrgäste vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus angesichts teils sehr voller Busse verstehen, so Bruns. Man sei dabei mit den Schulen auch in Hattingen im Gespräch über eine Entzerrung der Situation durch zeitlich gestaffelte Schulanfangs- und Endzeiten.

Mit der Stadt Hattingen sei aber abgesprochen, „dass die Entwicklung der Fahrgastnachfrage nach Beginn des Schuljahres besonders eng beobachtet wird. Dabei wird auf Verkehrsspitzen geachtet und im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten darauf reagiert werden.“

In den Linienbussen und an Haltestellen besteht Maskenpflicht

Mindestabstände eingehalten werden müssen in Linienbussen zwar nicht, Kollmann erinnert allerdings daran, dass in diesen wie auch an den Haltestellen laut Corona-Schutzverordnung des Landes die Maskenpflicht gilt. Dies ermögliche eine Bus-Nutzung auch für den Fall, dass der Mindestabstand nicht eingehalten werden könne. „Denn durch diese Regelung wird die Möglichkeit einer Infektion verringert.“ Und auch die im Bus zum Einsatz kommende Technik wirke einer Verbreitung der Pandemie entgegen. „Die verwendete Klimatisierung“, so Kollmann, „funktioniert auf Frischluft-Basis.“

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