Hattingen. Immer mehr Bäume werden krank: Durch hohe Temperaturen oder den Borkenkäfer-Befall stirbt der Wald. Hattingens Förster spricht über Alternativen.

Waldsterben ist kein neues Thema: Auch vor den Wäldern in Hattingen machen Borkenkäfer und der Klimawandel nicht halt.

„Wir müssen damit rechnen, dass die Bäume immer mehr Probleme bekommen. Sowohl durch die Zunahme an Trockenheit durch den Klimawandel als auch durch die Borkenkäferplage“, sagt Stadtförster Thomas Jansen. „Wir müssen uns überlegen, wie der Wald der Zukunft aussehen kann.“

Gemeinsam mit dem Landesforstamt wird an Lösungen gearbeitet

Jansen arbeitet gemeinsam mit dem Landesforstamt an Lösungen. Doch konkrete Pläne gebe es für das Stadtgebiet noch nicht, sagt er. „Was bereits feststeht ist, dass Monokulturen vermieden werden. Bei allen Baumarten gibt es ein Restrisiko, dass diese erkranken. Wälder, die aus verschiedenen Baumarten bestehen haben die besten Überlebenschancen.“

Auch interessant

Hattingens Wälder bestehen zur Hälfte aus alten Buchen, die laut Jansen überwiegend krank sind. „Die Fichten, die zehn Prozent des Waldbestandes der Stadt ausmachen, werden in wenigen Jahren komplett verschwinden“, meint der Förster. Schuld daran seien die steigenden Temperaturen durch den Klimawandel sowie die anhaltende Borkenkäferplage. Als Hoffnungsträger wird unter anderem die Baumhasel gehandelt, die ursprünglich nicht im Westen heimisch ist, aber höhere Temperaturen überlebt.

Kein Anstieg bei privaten Fällarbeiten wegen Borkenkäfer-Befall

Michael Kreutzer (33) von der Firma „Gartenglück“ macht die Erfahrung, dass die Holzpreise in den vergangenen Jahren steigen. „Besonders die Preise für Rindenmulch sind durch den Borkenkäferbefall von Baumrinden deutlich angestiegen“, erklärt er. Als Rindenmulch wird zerkleinerte Baumrinde bezeichnet, die als Bodenbedeckung genutzt wird, um das Wachstum von Unkraut zu erschweren. Seine Firma habe jedoch nur wenige Aufträge für private Fällarbeiten in Zusammenhang mit dem Borkenkäfer.

Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel