Hattingen. Die Verbraucherschutzzentrale erklärt Aspekte des Datenschutzes und wo Android-Nutzer aufpassen müssen. Die Caritas appelliert an die Bürger.

Seit Dienstag ist die offizielle deutsche Corona-Warn-App verfügbar. Dominik Spanke, Direktor der Caritas Ennepe-Ruhr, appelliert an die Menschen im Kreis, sich damit „für die Schwächsten der Gesellschaft einzusetzen“. Die Verbraucherzentrale informiert unterdessen über die Funktionsweise der App, den Datenschutz und betont die Freiwilligkeit.

Android-Nutzer sollten Standortzugriff einschränken

Die App soll ihre Nutzer benachrichtigen, wenn sie sich in der Nähe von Menschen aufgehalten haben, die mit dem Coronavirus infiziert sind. Die Nutzung der App ist freiwillig, ebenso wie die Angabe einer Infektion. Ist das Programm installiert, sendet das Smartphone über Bluetooth eine zufällige Zeichenfolge, die andere Geräte in der Nähe erfassen und speichern. Aufenthaltsorte werden indes nicht erfasst: „Die App kann nicht erkennen und speichern, wann und wo die Begegnungen stattgefunden haben und welche Personen zu den IDs gehören“, erklären die Verbraucherschützer.

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Sie warnen aber auch: „Bei Android ab Version 6 muss die Standortfreigabe im System aktiviert sein, damit Bluetooth arbeiten kann. Weil andere Apps dadurch die Position eines Nutzers erfassen können, sollte die Berechtigung zum Standortzugriff in den Einstellungen der einzelnen Apps zuvor deaktiviert werden.“

iPhone-Nutzer müssen aktualisieren

Nutzer der Corona-App könnten zudem in den Bluetooth-Einstellungen auch auswählen, dass ihr Gerät nicht für andere in der Umgebung sichtbar ist, klärt die Verbraucherzentrale auf.

So funktioniert die Corona-App

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    Apple-Nutzer müssen das Betriebssystem ihres iPhones übrigens auf Version 13.5 aktualisieren, um die Corona-App nutzen zu können. Bei Android funktioniert das auch unter älteren Versionen. „Ohne Installation der Corona-Warn-App ist die geschaffene Schnittstelle aber wirkungslos“, betont die Verbraucherzentrale.

    Caritas sieht Chance, Schwachen zu helfen

    Caritas-Direktor Spanke spricht sich für eine Nutzung der Corona-Warn-App aus. „Das Coronavirus hat besondere Auswirkung gerade auf die Schwächsten der Gesellschaft. Die Kranken und Alten sind nicht die Einzigen“, betont Spanke. So wurde Anfang der Woche eine Analyse veröffentlicht, nach der arbeitslose Menschen häufiger wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden mussten als Erwerbstätige.

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    „Wir als Wohlfahrtsverband setzen uns besonders für Menschen in heiklen finanziellen und gesundheitlichen Lebensumständen ein. Oft geht das eine mit dem anderen einher. Für uns ist klar, dass es ein grundlegendes gesellschaftliches Interesse geben muss, Infektionsketten so schnell wiemöglich zu erkennen und zu bremsen“, sagt der Caritasdirektor.