Hattingen. Ein Hattinger Paar ist um die Mutter zu besuchen über den Zaun des St.-Mauritius-Seniorenheimes geklettert. Das gibt Ärger – und hat Folgen.
Nachdem Familienmitglieder einer Seniorin aus dem St.-Mauritius-Seniorenheim in Hattingen die Kontaktbeschränkungen für Heimbewohner ignoriert haben, ermittelt nun die Polizei. Das Paar war nach Angaben des Seniorenstifts mit einer mitgebrachten Leiter über den Zaun des Seniorenstifts geklettert, um die Mutter zu besuchen.
„Wir versuchen, Kontaktmöglichkeiten im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen zu ermöglichen“, sagt Hubert Röser, Pressesprecher der Theresia-Albers-Stiftung, zu der das Seniorenheim gehört. Angehörige dürften die Einrichtung nicht betreten. „Wir versuchen aber ein Gespräch am Fenster – mit Abstand und Mundschutz – zu realisieren.“
Hattingen: Angehörige klettern mit mitgebrachter Leiter über Zaun eines Altenheim
Eine Pflegerin habe der Bewohnerin das Fenster geöffnet und dann das Zimmer verlassen. Wenige Minuten später sei sie zurückgekommen und habe gesehen, dass das Paar über den Zaun geklettert war und – ohne Abstand und Mundschutz direkt vor dem Fenster der älteren Dame stand. Eine Leiter zum Überklettern des Zaunes hätten die Angehörigen im Auto gehabt, so heißt es weiter.
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„Wir haben eine ungewöhnliche Situation, die offensichtlich einige Leute zu merkwürdigen Handlungen hinreißt“, sagt Hubert Röser. „Wir haben Verständnis dafür, dass viele Heimbewohner unter dem Mangel an persönlichem Kontakt leiden. Aber so ein Verhalten hat Konsequenzen.“ Das Altenheim hat nun Kontakt mit der Polizei aufgenommen. „Derzeit wird geprüft, ob es nur um einen Verstoß gegen die Kontaktbeschränkung geht oder auch um Hausfriedensbruch.“
Bewohnerin ist nach illegalem Besuch in Quarantäne
Und auch für die Bewohnerin hat der Besuch ihrer Angehörigen Konsequenzen. Um sich und die anderen Heimbewohner zu schützen, muss sie für 14 Tage in Quarantäne.
Auch andere Altenheime in Hattingen haben sich Möglichkeiten einfallen lassen, wie Besuche trotz des Coronavirus stattfinden können. So gibt es etwa in drei Häusern der Diakonie die Möglichkeit, sich für eine „Besucher-Tür“ oder -fenster anzumelden.