Hattingen. Die Maskenpflicht kommt. Mit Einsicht und Solidarität wird sie in Hattingen wirken. Das Gezerre um die Ratssitzung ist hingegen ein Trauerspiel.

Es wird bunter in der Stadt. Und wohl auch gesünder. Die Maskenpflicht ist lange kontrovers diskutiert worden. Nun gilt sie ab Montag landesweit in Bus und Bahn sowie in allen Geschäften.

Unbestritten ist, dass die Maske mehr nutzt als schadet. Es gibt also keinen medizinischen Grund, warum man auf dieses Instrument gegen die Ausbreitung der Corona-Epidemie verzichten sollte. Und genau darum geht es auch in der sechsten Woche der gezielten Corona-Abwehr immer noch.

Der Eingriff in die persönlichen Grundrechte ist überschaubar. Schwieriger schien es zunächst zu sein, die Voraussetzungen für die Maskenpflicht zu schaffen. Heißt: Sie in ausreichender Anzahl zur Verfügung stellen zu können.

Die Stadt wird die Einhaltung nicht kontrollieren

Das scheint zu funktionieren, wie die Recherche unserer Redaktion am Freitag ergeben hat. Nun müssen die Hattingerinnen und Hattinger die Mund- und Nasen-Bedeckungen nur noch aufsetzen.

Die Stadt wird die Einhaltung nicht kontrollieren, hieß es am Freitag. Da kann man nur hoffen, dass dies nicht als Freibrief zur Unterlassung ausgelegt wird. Die meisten Bürgerinnen und Bürger zeigen in dieser schwierigen Zeit Einsicht und Solidarität. Es wäre schön, wenn das so bleibt.

Der Streit ist unnötig und gefährlich

Einsicht und Solidarität sollten auch das politische Handeln bestimmen. Gerade in Krisenzeiten müssen Rat und Verwaltung mit gutem Beispiel vorangehen, ruhig und sachlich Probleme aufzeigen und lösen.

Es ist ein Trauerspiel, dass dies nicht einmal im eigenen Haus gelingt. Der Streit um die Durchführung der Ratssitzung ist unnötig und gefährlich. Die Bürger haben andere Sorgen.