Hattingen. Im Zuge der Corona-Krise sollen die Schulen nur mit Augenmaß wieder öffnen. Das fordern alle Kreisstädte. Dies sind die Gründe für die Mahnung.

Um die von der Landesregierung für den 15. April angekündigte Entscheidung, ob und wie es nach den Osterferien in den Schulen weitergehen soll, ging es in einer Telefonschalte der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der neun Städte des Ennepe-Ruhr-Kreises mit der Verwaltungsspitze der Kreisverwaltung.

Ergebnis der Runde: ein Brief an Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und Schulministerin Yvonne Gebauer.

"Finden Sie gemeinsame Wege"

Die Botschaft aus Schwelm nach Düsseldorf lautet: "Finden Sie gemeinsame Wege, wie es bei einer Wiederaufnahme des Schulbetriebs gelingen soll, diesen für alle Beteiligten sicher zu gestalten und Verunsicherungen so gering wie möglich zu halten."

Hintergrund: Die Ankündigung, die Schulen könnten ihre Türen möglicherweise wieder öffnen, war ausreichend dafür, dass den Kreis und die Städte als Träger von insgesamt 99 Schulen Forderungen erreichen. Die wichtigste Erwartung an die Kommunen lautet: Sie sollen Schüler, Lehrer und alle weiteren Mitarbeiter mindestens mit Schutzmasken und Desinfektionsmitteln ausstatten.

Der Markt für Schutzmasken und Desinfektionsmittel ist leer gefegt

Dazu heißt es in den Schreiben: "Schon in ,normalen' Zeiten wäre das Beschaffen und Verteilen innerhalb von zwei oder drei Werktagen - so eng ist das Zeitfenster zwischen Ihrer Entscheidung und dem Öffnen der Schultüren - quasi ein Ding der Unmöglichkeit. In Zeiten wie diesen ist dies auf keinen Fall umsetzbar. Mit anderen Worten: Wir werden die an uns gerichteten Erwartungen nicht erfüllen können, wir werden Schüler, Lehrer und Mitarbeiter nicht so vor dem Virus schützen können, wie das von uns als Träger der Schulen offenbar erwartet wird. Dies aus einem einfachen Grund: Der Markt für Schutzmasken und Desinfektionsmittel ist leer gefegt."

Aus diesen Gründen werben die Bürgermeister sowie der Landrat um pragmatische und unbürokratische Hilfestellungen sowie Lösungen, die der auch für Schulen bisher beispiellosen Situation gerecht werden. Hierzu könnten auch - aber nicht nur - weitere Versuche des Landes gehören, an Schutzausrüstung zu gelangen und diese den Schulen zur Verfügung zu stellen.