Hattingen/Essen. Schwester Renata lebt seit 50 Jahren im Ruhrbistum hinter Klostermauern – hier gibt sie Ratschläge für die Zeit der Corona-Krise in Hattingen.

Im Ruhrbistum gibt es den Frauen-Orden „Maria in der Not“. Einen Schweigeorden, der in Abgeschiedenheit, Stille und Gebet ganz für Gott lebt. Priorin Schwester Renata, die Leiterin dieses Karmelitinnen-Klosters, erzählt, dass es in ihrem Leben „eine Zeit gegeben hat, in der bin ich zehn Jahre nicht vor die Klostertür gekommen“. Wer könnte besser dazu geeignet sein, Tipps zu geben, wie der Lagerkoller in den eigenen vier Wänden verhindert werden kann, als die 81-jährige Nonne? Ihre zehn Punkte:

Den Tag strukturieren

Legen Sie fest, wann Sie aufstehen, wann Sie Mittagspause machen wollen, wann es Abendessen gibt – sonst werden Sie träge und der Tag gleitet an Ihnen vorbei.

Jeden Tag eine Beschäftigung

Wer ist mit dem Tischdecken dran? Wer räumt auf? Was gibt es zu Mittag? Wer kocht? Kochen alle gemeinsam?

Sport machen

Treiben Sie Sport – sofern das in den eigenen vier Wänden möglich ist: Gymnastik, Yoga – spüren Sie Ihren Körper, nehmen Sie sich bewusst wahr.

Lernstunde festlegen

Für die Kinder: die Zeit, in denen sie ihre Schulaufgaben machen können; für die Erwachsenen: Überlegen Sie, was Sie schon immer einmal machen wollten, wie eine fremde Sprache zu lernen; kramen Sie das alte Musikinstrument wieder hervor – tun Sie Dinge, an denen Sie Freude haben und für die sonst aber keine Zeit da ist.

Eine Stunde für sich allein

Gönnen Sie sich eine Stunde, die ganz allein Ihnen gehört: eine Zeit, in der jeder bewusst für sich schaut, was er und sie gerade braucht; eine Zeit zum Lesen, zum Musik hören, zum Ausruhen.

Zusammenkunft

Kommen Sie danach als Familie wieder zusammen, trinken Sie bewusst einen Kaffee oder Tee, um wieder wach zu werden und reden Sie über die Dinge, die Ihnen durch den Kopf gehen.

Spaziergang

Tanken Sie frische Luft und Sonnenenergie und toben Sie sich aus. Bewegung ist wichtig.

Rückblick auf den Tag

Blicken Sie beim Abendessen gemeinsam auf den Tag zurück: Lassen Sie die anderen an Ihrem Tag, Ihren Gefühlen teilhaben. Jeder erzählt: Wie geht es mir? Wie war der Tag? Was war gut, was ist noch ausbaufähig?

Gemeinsames Spielen

Gesellschaftsspiele wie „Vier gewinnt“ – oder lesen Sie einander Geschichten vor.

Rückschau halten

Nehmen Sie sich einmal bewusst Zeit für sich: Nutzen Sie die Zeit der Abgeschiedenheit, um Rückschau auf Ihr Leben zu halten; notieren Sie, was alles in Ihrer Vergangenheit passiert ist, und, was Sie gerade bewegt; legen Sie persönlich Rechenschaft über Ihr Leben ab, über Ihre Beziehungen: Was ist/war Ihnen wichtig, was hat sich verändert? Was haben Sie noch für Träume, Wünsche, Ziele?

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