Hattingen. In der Statistik hat sich die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen in Hattingen sprunghaft erhöht. Der Grund liegt in der Zählweise.

Sprunghafter Anstieg der Corona-Zahlen: Waren es am Sonntag noch 23 Infizierte in Hattingen, wurden am Montag bereits 35 gemeldet – ein Anstieg von mehr als 50 Prozent. Grund ist die veränderte Zählweise beim Ennepe-Ruhr-Kreis: Bislang­ wurden nur die akut Erkrankten aufgelistet, jetzt werden wie beim Robert-Koch-Institut und der Johns-Hopkins-Universität alle mit dem Virus infizierten Personen gezählt (also auch die Geheilten). Am Dienstag waren dies 36.

Elf Personen gelten inzwischen als geheilt, bei 57 Menschen aus Hattingen gibt es aktuell einen begründeten Verdachtsfall.

Die aktuellen Zahlen für den gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis

Im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis sieht es zurzeit wie folgt aus: Insgesamt ist bei 201 Menschen das Virus nachgewiesen worden, die Zahl der aktuell Erkrankten liegt bei 146. Die Betroffenen wohnen in Ennepetal (6), Gevelsberg (15), Hattingen (25), Herdecke (12), Schwelm (28), Sprockhövel (13), Wetter (10) und Witten (37). Insgesamt 55 Personen gelten als geheilt.

Als begründete Verdachtsfälle werden 291 Personen geführt. Sie verteilen sich auf auf Breckerfeld (8), Ennepetal (24), Gevelsberg (24), Hattingen (57), Herdecke (27), Schwelm (34), Sprockhövel (29), Wetter (15) und Witten (73). Für die bestätigten Fälle sowie für die begründeten Verdachtsfälle ist häusliche Quarantäne angeordnet.

Evangelisches Krankenhaus in Hattingen verdoppelt die Beatmungsplätze

Um die ansteigenden Krankheitsfälle bewältigen zu können, hat das Evangelische Krankenhaus (EvK) an der Bredenscheider Straße – Hattingens einziges Akutkrankenhaus – jetzt seine Beatmungskapazitäten verdoppelt – es gibt jetzt zwölf statt bisher sechs Beatmungsplätze.

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„Wir wollen auch unmittelbar am EvK für jeden Notfall vorbereitet sein“, so Dr. Jan Florian Heuer, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie in einer Pressemitteilung. „Wir haben den Aufwachraum des OP mit vier Beatmungsgeräten, Monitoring, Spritzenpumpen und vier Patientenbetten zur vollwertigen Intensiv- und Beatmungseinheit ausgebaut“, erklärt Oberarzt Detlef Cramer. „Diese kann zu jeder Zeit in Betrieb genommen werden.“ Dafür steht ein Notfalldienstplan bis Ende April bereit. Zudem wurde die Intensivstation um zwei Beatmungsplätze erweitert.