Hattingen. Welle der Solidarität in Hattingen-Blankenstein: Wie die Gemeinschaft den Geschädigten des Dachstuhlbrands am Marktplatz jetzt helfen will.

Der Dahlstuhlbrand in Blankenstein, der am Freitag unter anderem die Traditions-Eisdiele der Familie Filippin zerstörte, hat eine große Welle der Anteilnahme und Hilfsbereitschaft ausgelöst.

Blankensteiner organisieren schnell Hilfe über das Internet

Mehr als 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr Hattingen – hauptamtliche und freiwillige – waren am Marktplatz im Einsatz.
Mehr als 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr Hattingen – hauptamtliche und freiwillige – waren am Marktplatz im Einsatz. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Daniel Sommer kam gleich die Idee, über das Internet zu Spenden aufzurufen, um das Eiscafé in dem zerstörten Fachwerkhaus schnell wieder aufzubauen. Thomas Wolf und Bernd Schwanitz, die wie Sommer mit dem Eis der Filippins erste Kindheitserinnerungen verbinden, unterstützen die Pläne ihres Freundes. „Die Eisdiele ist eine Institution für uns in Blankenstein. Sie brennen zu sehen, war schon sehr dramatisch“, schildert Wolf seine Eindrücke.

Die Spendenaktion ging schnell online und innerhalb eines Tages kamen von 24 Spendern mehr als 1500 Euro zusammen.

Familie Filippin verweist auf die Bewohner des abgebrannten Hauses

Doch inzwischen haben die drei Freunde die Aktion nach Rücksprache mit Mauro Filippin, der die Eisdiele in zweiter Generation führt, wieder eingestellt. Das Geld überwies Sommer an die Spender zurück.

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Auf ihrer Facebook-Seite bedankt sich Familie Filippin bei den zahlreichen Spendern, verweist aber vor allem auf die Bewohner des abgebrannten Hauses, die durch das Feuer alles verloren hätten.

Das Ehepaar, dessen Wohnung sich in dem nun abgebrannten Fachwerkhaus befand, ist in Sicherheit. Ebenso wie die anderen drei Parteien, die im von der Polizei mittlerweile versiegelten Hinterhaus wohnten.

Feuerwehr Hattingen verhindert das Übergreifen auf angrenzende Gebäude

Löscharbeiten Feuerwehr Hattingen an dem ausgebrannten Dachstuhl.
Löscharbeiten Feuerwehr Hattingen an dem ausgebrannten Dachstuhl. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Die Feuerwehr konnte verhindern, dass das Feuer auf die angrenzenden Gebäude übergriff, aber das Löschwasser hat das Haus Zu den sieben Hämmern Nr. 1 vorerst unbewohnbar gemacht. Die direkten Nachbarn der nun obdachlosen Familie sammeln nun in der Nachbarschaft Geld für die Erstversorgung. Kleiderspenden seien schon reichlich abgegeben worden. Die Stadt habe ebenfalls schnell reagiert und dem Paar eine Notwohnung zur Verfügung gestellt.

Daniel Sommer und seine Mitstreiter dachten kurz darüber nach, die Spenden für den Eisdielen-Wiederaufbau den Hausbewohnern zu geben, aber das sei rechtlich nicht möglich. „Ich kann die Spenden nicht einfach zweckentfremden“, so Sommer.

Wie geholfen werden kann

Wer in Blankenstein helfen will, kann etwa einen Briefumschlag mit Geld in den Briefkasten von Familie Sandmann, Zu den Sieben Hämmern 5, oder von Familie Zagermann, Zu den Sieben Hämmern 3, werfen.

Über das Internet besteht die Möglichkeit, Geld auf das Spendenkonto­ zu überweisen: https://www.paypal.com/pools/c/8nPlEmUglz

Das gesammelte Geld kommt in beiden Fällen dem Ehepaar zugute, dessen Wohnung bei dem Feuer am Freitag ausbrannte.

Spontan unterstützte Marcus Weghaus seinen langjährigen Mitarbeiter, der Hab und Gut beim Brand verloren hat. Neben 500 Euro Soforthilfe initiierte er einen Spendenaufruf über Paypal, nachdem er die Idee von Sommer über Facebook gesehen hatte. „Nur verbale Unterstützung“ reiche eben nicht immer aus, findet der Landschaftsarchitekt.

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Um die Eisdiele möglichst schnell wiedereröffnen zu können, haben bereits einige lokale Handwerks­betriebe ihre Hilfe zugesichert. Auch dazu äußert sich die Familie Filippin über ihre Facebook-Seite: „An diejenigen, die uns zu gegebener Zeit mit ihrem Knowhow zur Seite stehen möchten: Das nehmen wir sehr gerne an!“