Hattingen. Fußgänger begrüßen, dass das Radfahren in Hattingens City dauerhaft freigegeben werden soll. Dennoch üben sie in der WAZ-Umfrage auch Kritik.

Viele Fußgänger haben den Eindruck, dass Radfahrer die Regelung als Einladung nutzen, um auch tagsüber die Heggerstraße rauf und runter zu radeln.

Offenbar sind die Uhrzeiten auch nicht allgemein bekannt: „Die Regelung habe ich gar nicht mitbekommen“, sagt zum Beispiel Edeltraud Schwarz. Sie sieht häufig Zweiräder in der Fußgängerzone – doch sie stört sich nicht daran. Das sehen längst nicht alle Befragten so.

„Ich gehe als Fußgänger auch nicht auf der Straße entlang“

„Die fahren tagsüber wie selbstverständlich hier lang. In anderen Städten ist die Polizei viel präsenter. Hier fehlt mir das“, so Ursula Holz. Silke Schulze-Eyßing meint: „Es sollte generell verboten sein. Ich würde in der Stadt kein Radfahren. Ich gehe als Fußgänger auch nicht auf der Straße entlang.“

Elke Büsel, die selbst mit einem Rollator in der Stadt unterwegs ist, spricht Fahrradfahrer an, die rücksichtslos unterwegs sind. „Ich frage freundlich, ob sie schon mal darüber nachgedacht hätten, wie ihr Verhalten beim Gegenüber ankommt.“ Gerade bei Jugendlichen mache sie positive Erfahrungen mit ihrer Form der Erziehung.

Im Sommer nimmt die Menge an Rädern in der Stadt zu, berichten alle Befragten

Dass im Sommer die Menge an Rädern in der Stadt zunimmt, berichten alle Befragten. „Für die Radtouristen sollte die Beschilderung ausgebaut werden“, schlägt deshalb Aileen Böddeker vor.

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Philipp Stalter begrüßt, dass das Radfahren auf Dauer erlaubt werden soll. „Die Restaurants profitieren davon und die Innenstadt insgesamt – sie wird belebt.“ Er findet, dass weitere Straßen für den Radverkehr geöffnet werden sollten. Während der Ladenöffnungszeiten sollte die Fußgängerzone aber den Fußgängern vorbehalten bleiben.

Händlerin beobachtet viele gefährliche Situationen vor ihrem Geschäft

Viele gefährliche Situationen hat Melanie Szumigala von Lotto Toto Tabakwaren Szumigala am Obermarkt 2 beobachtet. „Es gibt natürlich viele, die umsichtig fahren, aber manche rasen hier auch wirklich runter. Und Radfahrer sehen Kunden auch erst spät, wenn sie aus meinem Geschäft kommen.“ Neulich erst hat sie beobachtet, wie ein radfahrender Junge vor eine Schaufensterscheibe geprallt ist.