Hattingen. Herbert Knebel spielte „Im Liegen geht’s“ in Hattingen – unterstützt von Gitarrist Ozzy Ostermann. Hier gibt es den Bericht und schöne Fotos.
Mit donnerndem Applaus begrüßen die Zuschauer Herbert Knebel. „Das haut einen ja richtig um hier. Da muss ich erst einmal setzen“ – und damit spielt der 65-jährige Kabarettist schon auf den Titel seines aktuellen Programms an. Mit „Im Liegen geht‘s“ bringt an diesem Abend auch den Hattingerinnen und Hattingern ordentlich Spaß.
„Es ist ein Geben und Nehmen“ – das Publikum gibt Eintrittsgeld, Knebel nimmt es
Direkt zu Beginn bereitet Knebel das Publikum auf das vor, was da kommen mag: „Der ganze Abend ist ein Geben und Nehmen. Ihr habt mir das Eintrittsgeld gegeben, ich habe es genommen.“
Herbert Knebel mit Solo-Programm
Die Kulisse ist schlicht, ein weiches braunes Sofa mit einigen Kissen bestückt, eine Zimmerpflanze, ein Beistelltischchen sind auf der Bühne platziert worden. Den Hintergrund schmückt ein großes schlichtes Gemälde.
Ozzy Ostermann stimmt ein fröhliches, flottes Lied auf seiner Akustikgitarre an
Nun tritt Gitarrist Ozzy Ostermann neben den Komiker. Er stimmt ein fröhliches, flottes Lied auf seiner Akustikgitarre an. „Morgens fängt es schon an“, setzt Knebel ein. „Ich steh‘ nicht auf, da steh ich drauf. Penn‘ einfach weiter, das ist gescheiter.“ Er legt sogar eine kleinen Stepptanz hin, der die Zuschauer zum Toben bringt. Er wackelt mit den Hüften und beendet das kleine Musikstück mit einem hohen langgezogenen Ton.
„Mein Arzt sagte letztens, ich solle mich mehr bewegen.“ Er verzieht das Gesicht. „Jetzt steht halt Aussage gegen Aussage, ne! Wenn es um die Gesundheit geht, lass ich nichts schleifen. Ich gehe alle 20 Jahre zur Vorsorge!“ Als er für den Arzt eine Kniebeuge machen soll, scheitert er kläglich. „Aber dafür, dass es schon die zweite am selben Tag war, war sie eigentlich ganz gut.“
Die nächsten Lach-Höhepunkte in der Gebläsehalle
Vier Kabarettisten haben sich bereits für die kommenden knapp zwei Jahre für Auftritte in der Gebläsehalle angekündigt:
Max Uthoff präsentiert sein Programm „Moskauer Hunde“ am Freitag, 11. September 2020; Christian Ehring bringt sein neues, noch unbetiteltes Programm am Sonntag, 10. Januar 2021, auf die Bühne; Torsten Sträter berichtet am Samstag, 26. Juni 2021, über „Schnee, der auf Ceran fällt“; Sebastian Pufpaff stellt am Freitag, 5. November 2021, „Wir nach“ vor.
Karten für die Veranstaltungen gibt es über die WAZ-Ticket-Hotline 0201/804-6060 oder im Internet: www.ruhrticket.de
Die Auswirkungen seines Alters und der abnehmenden Leistungsfähigkeit spüre Knebel auch immer wieder im Alltag. Im Supermarkt habe er „schon lange keine Bückware mehr“ gekauft. Doch Sport kommt für den Rentner nicht infrage. „Nordic Walking? Ich gehe doch nicht freiwillig am Stock!“ Aber schließlich lässt er sich doch zu einer Stunde Wassergymnastik überreden. Im Schwimmbad angekommen, fragt er: „Bin ich hier richtig?“ „Wo wollen sie denn hin“, lautet die Antwort. „Zum Eiskunstlauf“, witzelt er.
Uwe Lyko alias Herbert Knebel begeistert das Publikum von Anfang bis Ende
Vor der Pause kommt dann noch einmal der Gitarrist auf die Bühne und Knebel stimmt erneut ein Lied an. Ein Reim reiht sich an den nächsten. „Mein Baby kommt mit dem Zug um 9 Uhr 9. Ich bin mich schon richtig doll am freuen.“ Die Melodie ist so mitreißend, dass man direkt Lust bekommt, mitzusingen. Leider muss Knebel auf sein Baby verzichten: „Die Auskunft sagt mein Baby kommt geringfügig später.“ Mit einem Luftsprung endet die Einlage.
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Uwe Lyko alias Herbert Knebel begeistert das Publikum von Anfang bis Ende und erntet immer wieder Applaus und Jubelrufe. Der Mann, der als kleiner Junge eigentlich Bundeskanzler werden wollte, hat zu jedem Zeitpunkt einen flotten Spruch auf den Lippen. Sein ganzer Auftritt ist ein einziger Höhepunkt. Das Publikum ist vor allem älterer Generation, die der Kabarettist perfekt repräsentiert. Auch Gitarrist Ostermann überzeugt die Zuschauer von der ersten Sekunde an. Die Tanz- und Gesangseinlagen des Duos machen das Spektakel rund.