Hattingen. Harte Zeiten für Allergiker: Auch in Hattingen fliegen die Pollen vier Wochen früher als üblich. Das zweite Problem heißt für sie Kreuzallergien.

Die Pollensaison hat begonnen, der milde Winter lässt sie mehr als vier Wochen früher fliegen – für Allergiker im Ennepe-Ruhr-Kreis brechen wieder harte Zeiten an. Die Symptome zeigen sich vor allem bei Menschen, die eine Allergie auf Frühblüher, also auf die Pollen von Birke, Erle und Hasel haben.

„Wer unter einer Kreuzallergie leidet, sollte stets einen Blick auf die Zutatenliste von Lebensmitteln werfen. In erhitzter Form sind die meisten Nahrungsmittel aber gut verträglich“, erklärt Experte Jörg Kock von der Krankenkasse AOK.

Jeder Vierte erkrankt im Laufe seines Lebens an einer Allergie

Allergien sind eine Volkskrankheit: Mindestens jeder Vierte erkrankt im Laufe seines Lebens an einer. Der so genannte Heuschnupfen tritt dabei am häufigsten auf. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts leiden ungefähr 15 Prozent der Erwachsenen daran.

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Wer allergisch auf Pollen reagiert, hat möglicherweise auch mit bestimmten Nahrungsmitteln Schwierigkeiten. Sie können zu Juckreiz, Schwellungen und Bläschen der Mundschleimhaut, aber auch Schnupfen, Bindehautentzündung, Asthma und Hautreaktionen (Urtikaria) führen.

Der Grund für eine solche Kreuzallergie ist die weit verzweigte Verwandtschaft der Pflanzen untereinander. Das führt dazu, dass sich die Allergene ähneln. Das Immunsystem reagiert nicht nur auf Pollen, sondern wegen der Ähnlichkeit auch auf bestimmte Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln, wie z.B. von Obst, Nüssen oder Gewürzen.

Welche Kreuzallergien es bei den Menschen gibt

Menschen, die auf Birkenpollen allergisch sind, können auch auf Kernobst, Steinobst oder Nüsse allergisch reagieren. Wer eine Allergie auf die Frühblüher Birke, Erle oder Hasel hat, kann neben den Äpfeln auch auf anderes Kern- und Steinobst wie Kirschen, Pfirsiche, Birnen und Pflaumen aber auch auf Nüsse und Mandeln reagieren. Oft spielt auch die Apfelsorte eine Rolle bei der Verträglichkeit. Alte Apfelsorten werden häufig besser vertragen.

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Betroffene können sich im Rahmen einer individuellen Ernährungsberatung unter der Rufnummer 0800/ 2655-501222 informieren. Außerdem hilft die Kreuzallergie-Karte des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) – sie zeigt auf, wie die Verträglichkeit einzelner Obst- und Gemüsesorten bei der jeweiligen Allergie zu bewerten ist, liefert eine Übersicht der häufigsten Kreuzallergien und Tipps für den Alltag. Sie kann kostenlos per Mail unter info@daab bestellt werden.

Die aktuellen Pollenflug-Informationen veröffentlich auch die WAZ Hattingen täglich auf ihrer 2. Lokalseite.