Hattingen. Auch Hagen macht jetzt bei der „Flusslandschaft Mittleres Ruhrtal“ mit. Die Stadt Hattingen geht mit diesen drei „Ruhrfenstern“ an den Start.

Bisher waren es vier Ruhrtal-Städte, die ihre Bewerbung für die Internationale Gartenausstellung 2027 gemeinsam auf den Tisch gelegt haben. Jetzt haben Hattingen, Herdecke, Wetter und Witten Verstärkung bekommen. Auch die Stadt Hagen steigt in das Gesamtkonzept „Flusslandschaft Mittleres Ruhrtal“ ein.


„Ich freue mich, dass die Städte im mittleren Ruhrtal bei einem so spannenden Projekt so gut zusammenarbeiten“, sagt Bürgermeister Dirk Glaser. „Von der interkommunalen Zusammenarbeit wird die ganze Region profitieren. Ich bin zuversichtlich, dass genau dieser übergreifende Ansatz bei den Fördergebern gut ankommen wird.“

Ein gemeinsames Projektbüro soll im Herbst seine Arbeit aufnehmen

Alle fünf Städte liegen an der Ruhr – und wollen mit diesem Pfund zusammen wuchern. Der Fluss sei das verbindende Element, mit dem Touristen sowohl aus der Region selbst als auch von weiter entfernt angelockt werden sollen. Aber auch die Lebensqualität der Bürger in der Region solle verbessert werden. Um beides zu erreichen, bringt das Städte-Quintett vier gemeinsame Projekte – sogenannte Ruhrbänder – an den Start.


Zum einen soll der Ruhrtalradweg besser ausgebaut und Engstellen sollen beseitigt werden. Auch die Ruhr selbst soll als touristische Wasserstraße für die Touristik weiter erschlossen werden. Punkt drei auf der Agenda ist die Entwicklung des Ruhrhöhenwegs als Premium-Wanderweg und schließlich soll auch die Museumseisenbahn an moderne Erfordernisse angepasst werden. Um die Planungen zu koordinieren und voranzubringen, soll zudem ein gemeinsames Projektbüro im Herbst seine Arbeit aufnehmen.

Haben die Ruhr im Blick: Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister Sonja Leidemann (Witten), Dirk Glaser (Hattingen), Frank Hasenberg (Wetter), Dr. Katja Strauss-Köster (Herdecke) und Oberbürgermeister Erik O. Schulz (Hagen) sowie der Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises, Olaf Schade.   
Haben die Ruhr im Blick: Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister Sonja Leidemann (Witten), Dirk Glaser (Hattingen), Frank Hasenberg (Wetter), Dr. Katja Strauss-Köster (Herdecke) und Oberbürgermeister Erik O. Schulz (Hagen) sowie der Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises, Olaf Schade.    © Unbekannt | Ennepe-Ruhr-Kreis


Über diese „Ruhrbänder“ hinaus haben die Städte aber auch einzelne Projekte, sogenannte „Ruhrfenster“, geplant. In Hattingen sind das drei: der Gethmannsche Garten, das Henrichsforum und die Ruhrpromenade in Winz-Baak.

Besonders im Blick: die Belvedere-Route.

Der Gethmannsche Garten in Blankenstein muss dringend saniert werden. Mit den Fördermitteln für die IGA sollen nun das ganze Areal revitalisiert und optimal erschlossen werden. Besonders im Blick dabei: die Belvedere-Route.

Mit Gartenbau hat die städtische Immobilie Werksstraße 40 auf den ersten Blick wenig zu tun. Dennoch ist die Stadt optimistisch, für den Umbau der ehemaligen Asylunterkunft zum Standort für Weiterbildung und Kultur Landesmittel zu bekommen.


Zusammen mit dem Landschaftsverband Westfalen Lippe als Eigentümerin des Industriemuseums will man das riesige Gebäude nutzen. Die Stadt denkt an Räume für die VHS, einen Veranstaltungssaal, Proberäume für Bands und Ateliers für Künstler. Das Industriemuseum benötigt Räume für Personal und Material.

Alle Projekte zusammen werden mit rund 82 Millionen Euro veranschlagt

Dritter Punkt der Hattinger IGA-Trilogie: die Ruhr-Promenade. Die Idee, die Verbindung zwischen Winz und Baak als attraktiven Weg entlang der Königsteiner Straße zu beleben, gibt es seit Jahren. Aber auch für dieses vergleichsweise preiswerte Projekt fehlten bisher die Mittel. Und auch ein Steg über den Fluss ist jetzt wieder ein Thema

Alle Projekte zusammen werden mit rund 82 Millionen Euro veranschlagt – 21,5 Millionen für die Bänder, 60 Millionen für die Fenster. Ob die Projekte gefördert werden – und wenn ja, aus welchen Töpfen – wird in einem mehrstufigen Plan entschieden.