Hattingen. Das Landgasthaus Huxel in der Elfringhauser Schweiz gehört zu Hattingens Traditionslokalen. Nach 44 Jahren wurde der Pachtvertrag gekündigt.
Als Restaurant mit besonderem Ambiente war das Landgasthaus Huxel in Elfringhausen bis weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, nun ist damit Schluss: Am kommenden Sonntag nämlich findet in dem Betrieb ein Schluss-, Räumungs- und Abverkauf statt. Betreiberin Hildegard Westphal gibt das Restaurant auf.
Nach dem Tod Werner Westphals gab’s die Kündigung des Pachtvertrages
Dies allerdings keineswegs freiwillig, wie die 69-Jährige betont. 44 Jahre lang hatten sie und ihr Mann das Restaurant an der Felderbachstraße betrieben. Nach dem Tod Werner Westphals im Frühjahr vergangenen Jahres habe sie dann die Kündigung des Pachtvertrages erhalten.
Dies bestätigt auch Vermieterin Ute Hoppe. Das Pachtverhältnis ende zum 29. Februar, erklärt sie auf WAZ-Anfrage, sie wolle sich indes nicht über die Gründe für die Kündigung äußern. Ebensowenig äußert sich Hoppe dazu, wie es mit dem Landgasthaus künftig weitergehen soll.
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Nun: Zunächst einmal geht dort mit dem Schluss-, Räumungs- und Abverkauf an diesem Sonntag eine Gastronomen-Ära zu Ende. 1975 hatten Hildegard und Werner Westphal den Betrieb als gutbürgerliches Landgasthaus übernommen, in dem Komplex anfangs auch Pensionszimmer angeboten. Doch schon bald stellten die frankophilen Eheleute um auf französische Küche, gaben aus zeitlichen Gründen zudem die Pensionszimmer auf.
Westphal erhielt mit seinen Gerichten positive Bewertungen in Restaurantführern
Nicht leicht hätten sie es danach erst einmal gehabt, erinnert sich Hildegard Westphal, mit dem Wechsel der Speisekarte seien Wanderer fortan deutlich seltener im „Huxel“ eingekehrt. Dafür kamen zunehmend mehr Gäste von auswärts, teils sogar aus dem nicht-europäischen Ausland. Erst Recht, als Werner Westphal mit seinen Gerichten positive Bewertungen in den Restaurantführern „Feinschmecker“ und „Gault-Millau“ erhielt.
Letzterer wies zudem auf das außergewöhnliche Ambiente des Restaurants hin. „Der Chef sammelt antike Uhren, die um die Wette ticken und schlagen, historische Musikautomaten, die als Geisterorchester einen Höllenlärm machen können, Kaffeemühlen und vieles mehr“, schrieb der „Gault-Millau“ damals über die Sammelleidenschaft der Westphals.
Viele Sammelobjekte sind noch zu haben
Für manche dieser nostalgischen Schmuckstücke hat Hildegard Westphal inzwischen bereits Abnehmer gefunden, etwa für die jahrelang im Eingangsbereich stehende Ritterrüstung von der Schulenburg, einen alten Kanonenofen aus Heidelberg, einige Musikinstrumente.
Viele Sammelobjekte aber sind noch zu haben: Porzellan-Tassen, Schallplatten, venezianische Deko-Püppchen und anderes mehr.
Sie sei „sehr, sehr traurig“, dass nun Schluss sei, betont Hildegard Westphal. Und dass sie gern noch weitergemacht hätte. Nach dem Tod ihres Mannes hatte die 69-Jährige das Restaurant zusammen mit dem langjährigen Koch des Hauses, Holger Röder (der nun zur „Burg Blankenstein“ geht), am Leben gehalten.
Silvester verabschiedete sich das „Huxel“-Team von den Gästen
Silvester schließlich verabschiedeten sie und das „Huxel“-Team sich dann von den Gästen. Mit einem Essen inklusive Feuerwerk, französischen Chansons einer Freundin des Hauses, einer Abschiedsrede von Rainer Poburski, dem langjährigen Leiter der Neurologischen Klinik am Evangelischen Krankenhaus.
Nun naht das endgültige Ende.
>>> SÜPPCHEN UND CURRYWURST BEIM VERKAUF
Der „Schluss-, Räumungs- und Abverkauf wegen Restaurantauflösung“ findet am Sonntag, 19. Januar, von 11 bis 17 Uhr im im Landgasthaus Huxel, Felderbachstraße 9, statt.
Für die Gäste gibt es gegen Wertmarken Süppchen und Currywurst – so lange der Vorrat reicht.