Hattingen. Immer mehr Menschen in Hattingen pflegen ihre Angehörigen zu Hause. Die Verbraucherzentrale gibt hier Tipps über Zugänge zu Pflegehilfen.
Wenn die Kräfte zur selbstständigen Lebensführung nachlassen, werden die meisten pflegebedürftigen Menschen im eigenen Zuhause von Angehörigen versorgt – oft sogar ohne Unterstützung durch einen Pflegedienst. Um mehr über mögliche Hilfen zur Entlastung bei der Pflege zu erfahren, gibt es zahlreiche Beratungs- und Schulungsangebote. „Betroffene und Interessenten sollten das Angebot nutzen, damit sie Pflegesituation gut und mit Entlastungshilfen bewältigen können“, erklärt die Verbraucherzentrale. Sie bietet zur Orientierung einen Überblick über Zugänge zu Pflegehilfen:
Pflegeberatung
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Wer einen Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung gestellt hat oder die Leistungen schon nutzt, kann eine Pflegeberatung in Anspruch nehmen. Diese wird von der Pflegekasse oder einer unabhängigen Beratungsstelle, zum Beispiel einem Pflegestützpunkt angeboten. Auch ein Hausbesuch in der eigenen Wohnung ist möglich. Betroffene, pflegende Angehörige und ehrenamtliche Pfleger sollten dieses unterstützende Angebot so früh wie möglich nutzen, um von Anfang an ihre Leistungsansprüche zu kennen und eine gute Versorgung zu organisieren. Die Berater ermitteln den Hilfebedarf und beraten umfassend über mögliche Leistungen. Sie haben auch Entlastungsangebote im Blick.
Kontakt
Pflegeberatung finden Ratsuchende bei ihrer Pflegekasse, diese hat eine Beratung fest im Programm. Darüber hinaus sind Pflegestützpunkte, kommunale Beratungsstellen und Beratungsangebote der kirchlichen Anbieter und Wohlfahrtsverbände auch kompetente Ansprechpartner. In Nordrhein-Westfalen vermittelt der Pflegewegweiser NRW über eine landesweite Datenbank – unter www.pflegewegweiser-nrw.de Beratungs- und Unterstützungsangebote in der Nähe. Der Pflegewegweiser ist über eine Hotline erreichbar unter 0800/ 4040044 (montags bis mittwochs und freitags von 9 bis 12 Uhr, donnerstags von 14 bis 17 Uhr).
Pflegekurse
Die Pflegekassen sind verpflichtet, Pflegekurse für Angehörige und ehrenamtliche Pflegepersonen anzubieten. Angehörige und Interessenten erfahren in kleinen Gruppen, wie sie mit körperlichen und seelischen Belastungen der Pflege umgehen können. Sie erhalten Informationen rund um die Pflegeversicherung und erwerben fachliches und praktisches Know-how. Es werden auch themenbezogene Pflegekurse angeboten, etwa Pflegekurse für die Pflege von Menschen mit Demenz, Multipler Sklerose oder einem erlittenen Schlaganfall. Die Pflegekurse sind kostenfrei und werden meist in Kooperation mit Wohlfahrtsverbänden oder ambulanten Pflegediensten durchgeführt. Pflegende Angehörige können ein passendes Angebot entweder vor Ort oder zu vielen Themen auch online nutzen.
Apps
Kontakt zur Verbraucherzentrale im EN-Kreis
Die für Hattingen zuständige Beratungsstelle der Verbraucherzentrale befindet sich in Witten an der Bergerstraße 35 am Bahnhof, 02302/ 28 28 1-01. Die Öffnungszeiten sind: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils von 8.30 bis 13 Uhr, am Montag zusätzlich von 14 bis 17 Uhr, am Donnerstag zusätzlich von 14 bis 18 Uhr.
Die Nebenstelle an der Voerder Straße 78 in Ennepetal ist auf Energieberatung spezialisiert und nur nach Terminvereinbarung an jedem dritten Montag im Monat von 15 bis 17.30 Uhr geöffnet. Kontakt: 02302/ 28 28 1- 01
Das Angebot von Anwendungsprogrammen im Internet für pflegende Angehörige ist noch recht klein. Es gibt Apps zur digitalen Selbsthilfe, als Informations- und Nachschlagetool und Apps mit Anleitungen zu bestimmten pflegerelevanten Problemen. Nutzer sollten darauf achten, dass das Angebot aus Deutschland stammt, da oft schlecht übersetzte Apps aus anderen Ländern die hierzulande geltenden Gegebenheiten nicht berücksichtigen. Zudem sollte die Anwendung konkrete Informationen für Pflegesituationen bieten – etwa zu Leistungen der Pflegeversicherung, entlastenden Pflegeangeboten oder Checklisten etwa für einen Krankenhausaufenthalt.
Selbsthilfe-App
Die App „in.kontakt“ ist ein Angebot zur Selbsthilfe von „Wir pflegen NRW e. V.“ Die Anwendung ermöglicht pflegenden Angehörigen einen sicheren und geschützten Austausch untereinander.