Hattingen. Der Butterbrotmarkt in Hattingen-Blankenstein ist einzigartig. Otfried Priegnitz hat ihn mit zwei weiteren Mitstreitern auf die Beine gestellt.

Warum tut man sich so einen Stress nur an? Da ist er raus aus seinem Beruf, in dem er wirklich nur mit Dampf gearbeitet hat. Und jetzt organisiert er mit zwei weiteren Ehrenamtlichen in Blankenstein den Butterbrotmarkt. Mit genauso viel Energie wie immer. Otfried Priegnitz hat eine schnelle und klare Antwort: „Weil es Spaß macht.“ Er hilft seit einem Jahr mit, Blankenstein weiter wachzuküssen. Mit Erfolg.

„Uli Wilkes, Katrin Jacoby und ich sind im April 2019 zusammengekommen und haben überlegt, was man machen kann, um Blankenstein weiter zu beleben. Wir dachten zuerst an einen Feierabendmarkt, so wie er in vielen Nachbarstädten mittlerweile veranstaltet wird. Wir haben uns in Bochum mit Fred Schmidt getroffen, dem Organisator des Feierabendmarktes auf dem Moltke Markt, der uns jede Hilfe zugesagt hat“, erzählt der 67-Jährige. „Und dann haben wir uns überlegt, was wollen wir eigentlich?“

Sie haben sich selbst unter Druck gesetzt

Sie wollten etwas Eigenes, das Blankensteiner Handschrift trägt. Schnell kamen sie auf den Butterbrotmarkt, den es sonst nirgendwo gibt und auf dem eben keine Pommes und keine Bratwurst zu haben sind. Die drei Macher versanken nicht in nebeligen Gedankenwolken – sie schritten zur Tat und setzten einfach einen Termin für den Start fest. Es sollte der 4. Juli sein - also knapp drei Monate, nachdem die Idee geboren worden war. „So haben wir uns selbst unter Druck gesetzt.“

Der Butterbrotmarkt hat sich in Blankenstein schnell etabliert.
Der Butterbrotmarkt hat sich in Blankenstein schnell etabliert. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Sie besprachen, was sie wollen und was nicht. Es wurde eingeteilt, wer sich um was kümmern sollte – und los ging’s. Katrin Jacoby war für die Stände verantwortlich. Sollte herausfinden, welche heimischen Händler Lust haben mitzumachen.

„Wir haben jede Unterstützung bekommen“

Um Werbung, Plakate und Internetauftritt kümmerte sich Uli Wilkes und für das übrig bleibende Organisatorische, die Finanzierung und den Kontakt mit der Stadt war Otfried Priegnitz zuständig.

Er ist für die Hilfe der Stadtverwaltung überaus dankbar. „Es war toll, wir haben jede Unterstützung bekommen“, sagt der gebürtige Blankensteiner.

Das bezog sich nicht nur auf das Weglassen unnötiger bürokratischer Hürden. „Wir mussten natürlich das Notwendige liefern, ein Konzept schreiben, uns um die Sicherheit kümmern.“

Da die Drei aber für die Durchführung genau null Euro hatten, bat Priegnitz die Stadt, aus dem Topf für besondere Projekte etwas Geld locker zu machen. Das machte die Stadtverwaltung auch und gab einen Startzuschuss von 2000 Euro. „Wichtig war uns auch, dass wir die Blankensteiner Vereine mit ins Boot bekamen, sie sollten mit entscheiden und mit dabei sein. Das ist uns auch gelungen“, sagt der agile 67-jährige.

So viel Erfolg wird natürlich genau beäugelt – auch aus Nachbarstädten

Mit acht Ständen, Musik und „lecker Bütterkes“ ging es los „und der Butterbrotmarkt schlug ein wie eine Bombe.“ Die Menschen strömten auf den Marktplatz vor der Kirche und ließen es sich gut gehen. Dreimal war richtig gutes Wetter. Als es einmal in Strömen regnete, kam bei den Organisatoren das große Zittern.

Priegnitz: „Wir haben gedacht, das wird heute nichts. Und dann kamen die Besucher, spannten die Schirme auf, hatten nur gute Laune und blieben.“ So viel Erfolg wird natürlich genau beäugelt – auch aus Nachbarstädten. Wie macht Ihr das in Blankenstein bloß?, ist er nicht nur einmal gefragt worden.

Für 2020 sind sieben Termine geplant

Der Zuspruch treibt natürlich voran. In 2020 soll es nicht nur weitergehen, die Veranstaltung soll auch noch ausgebaut werden. Da es ja schon länger keine Pfingstkirmes mehr gibt, wollen Jacoby, Wilkes und Priegnitz über Pfingsten den Besuchern drei Tage etwas bieten. Der Butterbrotmarkt wird von April bis Oktober 2020 sieben Mal stattfinden.