Hattingen. Seit dem Fahrplanwechsel häufen sich in Hattingen Beschwerden über die S 3. Abellio und DB Regio können das noch nicht aussagekräftig erklären.
Fahrgäste beschweren sich über die S 3, die zwischen Hattingen und Oberhausen fährt. „Seit der Fahrplanumstellung, mit der die Fahrgäste aus Hattingen deutlich als Kunden zweiter Klasse eingeordnet worden sind, sind zudem ständig Verspätungen und Zugausfälle hinzunehmen. So auch am Donnerstag (19. Dezember), um 10.03 Uhr und davor“, schreibt Bernd Weinreich an die Redaktion.
Michael Koch informiert über Facebook, dass am Donnerstag, 19. Dezember, morgens zwischen 7.33 Uhr und 8.33 Uhr drei Züge ausgefallen seien. „Ob die Arbeitgeber auch so viel Verständnis haben“, fragt sich Rosa Maria Koch über Facebook angesichts des eingeforderten Verständnisses seitens der Bahn.
Auf dem Twitterkanal von DB Regio AG NRW kann man dazu lesen, dass es zu dem Zeitpunkt Teilausfälle gab. Ab der Haltestelle Bochum-Dahlhausen fuhr die Bahn um 7.49 Uhr nicht in Richtung Hattingen Mitte weiter. Der Zug ab 8.03 Uhr fuhr nicht ab Hattingen Mitte, sondern ab Dahlhausen um 8.09 Uhr. Eine Stunde später fuhr die S-Bahn ab Oberhausen nur bis Essen Steele.
DB Regio spricht von „Verspätungskürzung“
Als Grund nennt die DB Regio, die die S 3 bis März 2020 im Auftrag der Abellio fährt, „Verspätungskürzung“. Pressesprecher Dirk Pohlmann erklärt, dass Züge manchmal nicht bis zur Endhaltestelle fahren, „damit sich Verspätungen nicht den ganzen Tag hochschaukeln“. Die Entscheidung, wo ein Zug umdreht und wann, treffe nicht der jeweilige Lokführer, sondern die Leitstelle.
Jedoch könne er im Fall der S 3 nicht auf Anhieb sagen, ob die Leitstelle der DB oder die der Abellio entscheide. Auch die Pressesprecherin der Abellio NRW, Julia Limia y Campos, konnte bisher keine Aussage über die konkreten Zuständigkeiten machen. Nur so viel: „Die Strecke der S 3 wird aktuell durch die Fahrer und die Fahrzeuge der DB Regio bedient.“
Abellio übernimmt die Fahrten ab März
Erst wenn die Abellio ab März die Fahrten selbst übernimmt, könne sie direkt etwas über die Fahrten sagen. Solange die DB Regio beauftragt sei, erhalte die Abellio einmal am Tag Informationen über die Fahrten, Verspätungen und Kürzungen.
Dass es aktuell zu Verzögerungen komme, ist aus ihrer Sicht der Infrastruktur – hier liegt die Zuständigkeit bei der Deutschen Bahn – der Angebotsausweitung im VRR geschuldet.
Insbesondere der Knoten Essen ist stark belastet
„Insbesondere der Knoten Essen ist stark belastet“, erklärt Pohlmann. Wiederholt sei es deshalb in den vergangen Tagen zu Verzögerungen gekommen. „Gemeinsam mit dem VRR analysieren wir die Situation und suchen nach Lösungsmöglichkeiten.“
Wenngleich die Bahn von einer Ausweitung spricht, verkehrt die S 3 seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember nur noch zwei Mal in der Stunde und nicht wie vorher alle zwanzig Minuten.