Hattingen/Bochum. Der neue zentrale Umschlagplatz der Tiemeyer-Gruppe in Hattingen sollte im Januar 2020 bezogen werden. Bisher sind nicht einmal die Pläne fertig.

Die Tiemeyer-Gruppe mit Sitz in Bochum will aus dem alten Rewe-Zentrallager an der Eickener Straße eine Logistik-Zentrale machen. Im Januar 2020 sollte der neue Standort in Hattingen in Betrieb gehen. Doch daraus wird nichts.

„Die Planungen für die Gebäude sind noch nicht fertig“, sagt Carsten Ziemek vom Autohaus Tiemeyer auf Anfrage der WAZ. Entsprechend verschiebe sich die Zeitschiene bis zur Fertigstellung.

Ein neuer Termin für den Start in Hattingen ist noch völlig offen

„Zurzeit diskutieren wir noch mögliche Variationen für die Baukörper. Umbau, Abriss, Neubau – da ist immer noch alles möglich und eine Entscheidung noch nicht gefallen“, erläutert Ziemek. Ein neuer Termin für den Start in Hattingen sei demnach noch völlig offen.

Vor einem Jahr hatte Konzernchef Heinz-Dieter Tiemeyer die Expansionspläne seines Hauses in Hattingen vorgestellt. Das Autohandels- Unternehmen mit 18 Standorten im Ruhrgebiet und im Sauerland will an der Eickener Straße eine Logistik-Zentrale für seine Marken VW, Audi, Seat und Skoda ansiedeln. Für vier Millionen Euro soll dazu das 2010 aufgegebene Rewe-Zentrallager saniert, zum Teil aber auch abgerissen und mit Neubauten erweitert werden, hieß es damals.

„Wir brauchen dringend einen zentralen Umschlagplatz“

Offenbar ist Tiemeyer mit der Planung noch nicht wirklich weitergekommen. Auf dem Areal selbst jedenfalls ist von einer Veränderung überhaupt noch nichts zu sehen. Das verwundert, weil die strategische Bedeutung des Standortes Hattingen im Dezember 2918 besonders herausgestellt wurde.

Auch am Standort des neuen Umschlagplatzes, dem ehemaligen Rewe-Zentrallager, sind Autos abgestellt. An den Gebäuden hat sich noch nichts getan.
Auch am Standort des neuen Umschlagplatzes, dem ehemaligen Rewe-Zentrallager, sind Autos abgestellt. An den Gebäuden hat sich noch nichts getan. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

„Wir brauchen dringend einen zentralen Umschlagplatz für unseren kompletten Fahrzeugpark“, hatte Tiemeyer die Investition bei der Vorstellung im Rathaus begründet.

Alle Neu- und Gebrauchtwagen sollen künftig vor dem Verkauf in Hattingen aufbereitet und aufpoliert, überprüft und fotografiert werden.

Jeder Wagen, der steht, kostet 30 Euro am Tag

Weil die digitale Vermarktung immer wichtiger werde, kündigte Tiemeyer die Einrichtung zweier spezieller Fotostudios für Autos an. Dort sollen die Fahrzeuge aus allen Blickwinkeln aufgenommen und dann als Angebote zügig ins Netz gestellt werden. „Jeder Wagen, der steht, kostet uns 30 Euro am Tag“, so der Konzernchef damals.

Apropos stehende Wagen. Weil es mit den Bauplänen in Hattingen nicht vorangeht, hat Tiemeyer auf dem ehemaligen Kone-Gelände an der Nierenhofer Straße zusätzliche Flächen zum Abstellen von Fahrzeugen angemietet. „Rund 18.000 Quadratmeter stehen uns dort erst einmal zur Verfügung“, bestätigt Carsten Ziemek der WAZ.

Hunderte Fahrzeuge seien aktuell dort abgestellt. „Ob wir Flächen angemietet halten, wenn der Betrieb an der Eickener Straße gestartet ist, werden wir dann aktuell nach Lage der Dinge entscheiden“, so Ziemek weiter.