Hattingen. Im Ausstellungsjahr 2020 werden im Stadtmuseum Hattingen Stücke aus dem Sammlungsbestand gezeigt. Auch die Musikschule und die Ruhr sind Thema.

Als „Dreiklang von Geschichte, Kunst, Kultur“ umschreibt Leiterin Gudrun Schwarzer-Jourgens das Ausstellungskonzept fürs Stadtmuseum. Und hat vor diesem Hintergrund für 2020 wieder ein facettenreiches Programm erarbeitet: von einer Schau über die Geschichte der Musikschule bis hin zu einer kulturhistorischen Betrachtung der Ruhrlandlandschaft. Zudem bekommen die Besucher im neuen Jahr erstmals über 30 Objekte aus dem Sammlungsbestand des Stadtmuseums zu sehen, die bislang im Verborgenen schlummern.

„EinBlicke – von skurril bis geschichtsträchtig“

Flaschenetiketten der Hattinger Kornbrennerei  Weygand
Flaschenetiketten der Hattinger Kornbrennerei Weygand © Stadtmuseum Hattingen

Der in die Jahre gekommene Hammer, der bei der Grundsteinlegung des neuen Rathauses zum Einsatz kam; mit Inschriften aus den 1950er Jahren versehene Schaftstücke von Tabakpfeifen; Flaschenetiketten der Hattinger Kornbrennerei Weygand: Hinter vielem, was auf den ersten Blick belanglos erscheint, verbirgt sich eine spannende Geschichte. Und genau diese Geschichten will das Stadtmuseum in der Ausstellung „EinBlicke – von skurril bis geschichtsträchtig“ erzählen (18. Juli - 30. August). Schwarzer-Jourgens setzt dabei nicht zuletzt auf die Neugierde der Besucher. Und auf folgenden Effekt: „Wenn man Objekte auf einem Sockel präsentiert, werden sie zumeist ganz anders wahrgenommen.“

Ergänzt wird die Schau aus dem Archiv des Stadtmuseums übrigens mit ausgewählten Geschenken in- und ausländischer Gäste für Hattingens Bürgermeister sowie einigen Leihgaben aus dem Stadtarchiv – darunter der erste Parkraum-Bewirtschaftungsautomat.

Mit Inschriften aus den 1950er Jahren versehene Schaftstücke von Tabakpfeifen.
Mit Inschriften aus den 1950er Jahren versehene Schaftstücke von Tabakpfeifen. © Stadtmuseum Hattingen

Und sonst? Bietet das Stadtmuseum anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Musikschule ab Anfang Februar – der genau Termin steht noch nicht fest – einen kleinen Einblick in die Geschichte der Einrichtung. Anhand von Fotos, Zeitungsausschnitten, Objekten. Zuvor ist noch bis einschließlich zum 26. Januar die am 16. November beginnende Ausstellung mit dem Titel „Sehen und Wiedersehen“ der in Hattingen geborenen Irmhild Schaefer zu sehen, die sich in ihren Malerein mit Farben, Formen und Emotionen auseinandersetzt.

Fotoausstellung mit dem Titel „Neues Sehen – Neue Sachlichkeit“

An das im vergangenen Sommer zum 100-jährigen Jubiläum realisierte Bauhaus-Projekt an knüpft dann die vom 14. März bis zum 10. Mai laufende Fotoausstellung mit dem Titel „Neues Sehen – Neue Sachlichkeit“. Die Bildauswahl verdeutlicht dabei eine spezifische Wirkungsgeschichte der Fotografie als Teil der klassischen Moderne, insbesondere fotografische Positionen in Westfalen vom Bauhaus bis heute. Im Anschluss an diese Ausstellung schließlich zeigen die Gewinner des Kunstpreises Ennepe-Ruhr 2019, der Bildhauer Harald Kahl, die Malerin Anna Maria Schönrock und die Video- und Installationskünstlerin Angelika Wieschermann, ausgewählte Werke, die über ihre Wettbewerbsbeiträge hinaus ihr Schaffen dokumentieren (21. Mai - 5. Juli).

Der Hammer, der bei der Grundsteinlegung des neuen Hattinger Rathauses zum Einsatz kam.
Der Hammer, der bei der Grundsteinlegung des neuen Hattinger Rathauses zum Einsatz kam. © Stadtmuseum Hattingen

Zum Abschluss des Ausstellungsjahres schließlich, zeitlich anschließend an die Fundstücke aus dem Fundus des Stadtmuseums, werden im Gebäude am Markplatz 1-3 dann „Flussgeschichten“ erzählt (26. September - Ende Dezember). „Ein großartiges Projekt“, sagt Gudrun Schwarzer-Jourgens, erwarte die Besucher bei dieser kulturhistorischen Betrachtung der Ruhrlandschaft, deren Wurzen bis in die Zeit Karls des Großen im neunten Jahrhundert zurückreichten. Auf all’ die Einblicke und Erkenntnisse, die diese in Zusammenarbeit mit dem Essener Peter Bankmann entstandene Ausstellung den Besuchern dabei über das Ruhrtal im Wandel der Zeit ermöglicht, so die Museumsleiterin, „freue ich mich dabei ganz besonders“.