Hattingen. Am Berufskolleg an der Raabestraße wurde am Donnerstagmorgen Amokalarm ausgelöst. Zeitgleich wurde auch der Busbahnhof in Hattingen gesperrt.
Große Aufregung am Berufskolleg in der Hattinger Südstadt: Am Donnerstag wurde an der Schule Amokalarm ausgelöst. Um 11 Uhr gibt die Polizei Entwarnung: Es handelte es sich um einen Fehlalarm.
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Die Polizei war mit 60 Einsatzkräften vor Ort, da die Lage zunächst unklar war und man von einem echten Notfall ausgehen musste. Am Busbahnhof sammelten sich zeitgleich mehrere Rettungswagen. Der Platz wurde gesperrt. Er dient als Sammlungsplatz für die Feuerwehr.
Bauarbeiten sind Ursache für Alarm
Nach einer guten Stunde steht fest, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Nach ersten Erkenntnissen wurde der Alarm durch Bauarbeiten in dem Gebäude ausgelöst. Der Ennepe-Ruhr-Kreis bestätigt am Mittag: „Ein von einem Techniker durchgeschnittenes Kabel hat heute Vormittag am Berufskolleg Hattingen des Ennepe-Ruhr-Kreises einen Amokalarm ausgelöst.“
Betroffen waren 500 Schüler aus 20 Klassen, die sich in ihren Klassenräumen verbarrikadiert haben. Die Schulen und die Polizei haben für Amoklagen eigene Handlungspläne. „Details dazu werden aber nicht öffentlich gemacht, um einem möglichen Täter keinen Vorteil zu verschaffen“, erklärt Polizeisprecherin Sonja Wever.
Polizei kontrolliert das gesamte Gebäude
Schon nach wenigen Minuten trafen die ersten Polizisten ein, berichtet Schulleiter Holger Hoffmann. Die Spezialeinheit kontrollierte Gang für Gang, ob sich ein Täter im Gebäude befindet. Auch die Straßen rund um das Berufskolleg wurden abgesperrt und die benachbarte Grundschule informiert.
Eine Schülerin war während des Einsatzes kollabiert. Sie wurde unter Polizeischutz ins Freie gebracht und dort von Sanitätern versorgt.
Konzept für Notsituationen funktioniert
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„Natürlich sind wir alle erleichtert, dass es sich um einen Fehlalarm gehandelt hat. Wir dürfen aber ebenso feststellen: Unser Konzept für Amoklagen und die Zusammenarbeit mit der Polizei haben sehr gut funktioniert. Die Schüler und Lehrer haben die Vorgaben so wie erforderlich und mehrfach geübt umgesetzt“, so der Schulleiter.
Obwohl es sich um einen Fehlalarm handelte, standen den Schülern nach Auflösung dieser Extremsituation ein Betreuungsteam der Polizei und die drei Schulsozialarbeiter zur Verfügung. Viele hatten das Bedürfnis, über das Erlebte zu sprechen, denn mehr als eine Stunde war die Situation für Schüler und Lehrer unklar. „Man muss darüber reden und darf das nicht in sich hineinfressen“, betont Hoffmann.
Probealarm am Vortag
Das Berufskolleg wird umgebaut, weshalb ein Teil des Unterrichts im Schulzentrum Holthausen stattfindet. Im Berufskolleg selbst wird das so genannte A Gebäude genutzt. Im anderen Teil der Schule arbeiten Handwerker.
Schon am Mittwochvormittag hatten Schüler und Lehrer das Schulgebäude verlassen müssen. In Durchsagen wurde auf einen Feueralarm verwiesen. Schulleiter Hoffmann klärt auf, dass es dabei um den halbjährlichen Probealarm gehandelt hat.