Hattingen. Zum 15. Dezember wird der Takt der S3 zwischen Hattingen und Oberhausen auf 30 Minuten umgestellt. Zurzeit bereitet der Fahrkartenkauf Probleme.
Es ist lange bekannt, bei den meisten Menschen aber noch nicht präsent: Die S-Bahn-Linie 3 zwischen Hattingen und Oberhausen wird zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember vom aktuellen 20-Minuten- auf einen 30-Minuten-Takt umgestellt. Was aktuell Probleme bereitet: Es ist kein Fahrkartenkauf für die Zeit nach der Umstellung möglich.
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In den vergangenen Tagen häufen sich die Zuschriften von WAZ-Lesern an die Redaktion. „Ich wollte meine Bahnfahrkarte für Weihnachten buchen, wie jedes Jahr am erstmöglichen Tag. Leider ist Hattingen von der Bahn komplett abgehängt mit dem Fahrplanwechsel“, so Ute Heinrichs. „Wenn man nach einer Verbindung zum Essener Hbf sucht, werden einem tatsächlich Busverbindungen angezeigt“, berichtet Sabine Schidlowski-Boos und ergänzt: „Das ist schon sehr grenzwertig. Wenn das die neue Welt des ÖPNV ist, muss man sich nicht wundern, wenn niemand umsteigen will.“
Informationen sollen „in den nächsten Tagen“ eingestellt werden
In der Tat: Wer versucht, im Internet ein Bahnticket zu kaufen, bekommt am Montag folgende Antwort: „Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde, leider konnte zu Ihrer Anfrage keine Verbindung gefunden werden. Möglicherweise ist Ihr Reisewunsch an einem Datum, an dem Start oder Ziel gar nicht oder nicht mit dem gewählten Verkehrsmittel angefahren werden.“
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Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) erklärt auf Nachfrage der WAZ-Redaktion, dass „die Informationen für den Fahrplanwechsel noch nicht eingestellt sind“. Das soll „in den nächsten Tagen“ passieren. Wie die neuen Abfahrtzeiten von Hattingen Mitte S in Richtung Essen sind, kann der VRR allerdings auch noch nicht sagen.
Taktumstellung wurde im Mai 2015 politisch beschlossen
Was sich am 15. Dezember ändert: Das Unternehmen Abellio Rail NRW GmbH übernimmt den Betrieb der Linie S3. Zudem wird der Takt von 20 auf 30 Minuten umgestellt. „Die Änderung des bestehenden 20-Minuten-Taktes der S-Bahn im Ruhrgebiet in einen nachfrageorientierten 15/30-Minuten-Takt soll die Pendlerströme auf zentralen Verkehrsachsen spürbar beschleunigen“, erklärt der VRR. Hattingen fällt dadurch in die Taktung mit künftig weniger Fahrten.
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„Die Planungen für die Taktumstellung haben bereits im Jahr 2009 begonnen. Im Mai 2015 wurde sie von den politischen Gremien beschlossen“, erklärt der VRR.
Abellio reagiert auf Anfrage zum Ticketverkauf nicht
Abellio übernimmt also den Betrieb, die beiden Bahnhöfe und das Schienennetz bleiben indes in der Zuständigkeit der Deutschen Bahn. Auf der Strecke sollen neue Fahrzeuge vom Typ Flirt3XL der Stadler Pankow GmbH zum Einsatz kommen – allesamt optimiert für 76 Zentimeter hohe Bahnsteige. Die grün-weißen S-Bahnen böten deutlich mehr Raum als heutige Züge: breitere Eingangsbereiche und alle Bereiche befinden sich immer an der gleichen Stelle: die Rollstuhlstellplätze in der Mitte sowie Stellplätze für Fahrradfahrer jeweils an der ersten und letzten Tür des Zuges.
Was offen ist: Ab wann Tickets gekauft werden können. Abellio hat auf eine WAZ-Anfrage seit dem vergangenen Mittwoch nicht reagiert.