Hattingen. In Hattingen ist im September die Zahl der Arbeitslosen so stark gesunken wie in keiner anderen Stadt des Kreises. Was sonst noch erfreulich ist.

Erstmals seit vier Monaten ist im September die Arbeitslosigkeit im Ennepe-Ruhr-Kreis wieder zurückgegangen, dabei in Hattingen prozentual so stark wie in keiner anderen Stadt des EN-Kreises. In Zahlen heißt das: Hier ist die Zahl der Arbeitslosen um 79 auf 1531 gesunken.

Mit 5,3 Prozent (-0,3 Punkte) liegt in Hattingen die Arbeitslosenquote damit anders als noch im August wieder unter der des EN-Durchschnitts. Und das, obwohl auch die Kreis-Quote um 0,1 Punkte auf 5,5 Prozent zurückgegangen ist. Insgesamt gab es im September im Kreis dabei 9359 Arbeitslose, 193 weniger als im Vormonat.

September ist typischerweise der beste Monat für den Arbeitsmarkt

Der September sei typischerweise der beste Monat für den Arbeitsmarkt, sagt Ulrich Brauer, Pressesprecher der Agentur für Arbeit in Hagen. Im Vergleich zu den Vorjahren falle die Herbstbelebung diesmal aber deutlich schwächer aus. „Die Entwicklung, die es jetzt in Hattingen gegeben hat, hätten wir eigentlich für den gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis erwartet“, so Brauer.

Derweil merkt Maren Lewerenz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen, an: Insbesondere die Kräftenachfrage bleibe aktuell weit hinter den Erwartungen zurück, Erfreulich, so Lewerenz, sei aber die Entwicklung bei den Jüngeren, die noch in den letzten Monaten als Ausbildungs- und Schulabsolventen besonders von steigender Arbeitslosigkeit betroffen waren. „Wie erwartet haben die meisten von ihnen bereits Arbeit gefunden.“

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Gut sei zudem die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreis, so Lewerenz. Ihre Zahl ist nach den neuen Daten mit rund 110.000 gegenüber dem Vorjahr um über 2200 gestiegen.

Nur 427 Stellen wurden im September neu gemeldet

Die Kräftenachfrage ging nach dem kleinen Anstieg des Vormonats derweil bereits wieder zurück. Nur 427 Stellen wurden im September neu gemeldet, 69 weniger als im Vormonat, gar 340 oder 44,3 Prozent weniger als im besonders guten Vorjahres-September. „Hier dürfte noch viel Potential bestehen“, betont Lewerenz.

Zeitarbeitsfirmen hatten zuletzt den größten Kräftebedarf

Den größten aktuellen Kräftebedarf nach Branchen hatten dabei zuletzt Zeitarbeitsfirmen (163 neue Stellen), das Gesundheitswesen (65) und das Verarbeitende Gewerbe (53). Im Gesamtstellenbestand der Arbeitsagentur befinden sich aktuell 2228 Stellen, 100 weniger als noch im August (-4,3 Prozent). Gegenüber dem September 2018 war der Rückgang noch drastischer: 806 Stellen, das ist mehr als ein Viertel.

Erstmals seit einigen Jahren mehren sich zudem die Anzeichen für einen Anstieg der Kurzarbeit. Für bereits 128 Arbeitnehmer in Betrieben des Kreises hätten Arbeitgeber zuletzt Kurzarbeit angezeigt, so Brauer. „Ein Unternehmen aus Hattingen ist allerdings nicht dabei.“

>>> DIE ARBEITSLOSENZAHLEN IM STÄDTEVERGLEICH

Die Städte im Ennepe-Ruhr-Kreis hatten im September nur einen negativen „Ausreißer“ bei den Arbeitslosenzahlen: In Wetter stieg die Zahl der Arbeitslosen um zwölf auf 581.

In allen anderen Kommunen waren die Zahlen rückläufig: Sprockhövel (-6 auf 425), Gevelsberg (-7 auf 1000), Schwelm (- 9 auf 1001), Breckerfeld (-14 auf 152), Herdecke (-16 auf 464), Ennepetal (-28 auf 867), Witten (- 46 auf 3518) und Hattingen (-79 auf 1531).